22.11. Dirrachio – Avia 47km, Ø17,0km/h, 2:45h, Gesamt 11812km
23.11. Avia – Nomitsi 51km, Ø12,7km/h, 3:58h, Gesamt 11863km
22.11. Etwas unruhig war der Schlaf für uns beide. Ob das an dem Ort lag? Auf jeden Fall war es drinnen deutlich wärmer und trockener als draußen. Als ich mich am frühen Morgen aus der Kapelle wagte sah ich Nebel im Tal, dicken Raureif auf den Wiesen und die Luft war sehr frisch. Doch schön klar und die Sonne die etwas später aufging, wärmte uns dann auch gut. So ein friedliches Fleckchen Erde. Wir wollen gar nicht so schnell weg. Entsprechend lange dauert es eh wir uns auf die Räder schwingen.
Die 30km bis Kalamata geht es fast nur bergab. Doch welche Augenweite das Tal! Die Strasse folgt einer tiefen schroffen steilen Schlucht. Da verlangsamt das Gucken und Halten unsere Fahrt.
In Kalamata suchen wir notgedrungen einen Outdoor- bzw. Fahrradhändler auf. Ich habe Tags zuvor aus lauter Schussligkeit meine Radjacke verloren… Die Suche nach einem Laden, der etwas in diese Richtung anzubieten hat, gestaltet sich schwierig. Doch wir werden fündig und ich hab eine neue Jacke. Schnell noch ein Picknick, den Einkauf hinten angehangen und weiter geht’s zur Schlafplatzsuche.
Entlang der Küste geht unser Weg. Auf steile Anstiege haben wir heute keine Lust mehr. Da wir so auf Kapellen fixiert sind, halten wir entsprechend danach Ausschau. Wir werden fündig in einem kleinen Küstendörfchen. Während wir aufbauen und das Essen vorbereiten kommt ein Mann mit seinem Hund vorbei. Er spricht uns sofort auf deutsch an. Er ist Rentner und flüchtet mit seiner Frau jeden Winter hier her. Gemeinsam haben sie hier ein Häuschen. So geht’s auch. ?
23.11. Viele Hunde, viel gebell und dazu noch Baulärm. Zum Glück sind wir schon aufgestanden. Die Marschroute steht bereits fest, weiter nach Süden auf die Halbinsel Mani. Diese ist von einem unwegsamen Hochgebirge durchzogen. Das verspricht viele Steigungen… Die Frage ist nur, lieber etwas gemächlicher, dafür länger oder die steile Variante? Wir entscheiden uns aus Schonung für Mensch und Material für den längeren Anstieg. 20km bergan und 400 Höhenmeter, das ist zu schaffen. 🙂 Leider verstecken einige von den Bergriesen ihre Gipfel in den Wolken. Auch die Sonne ist öfters verdeckt. So können wir nur eine halbe Aussicht genießen.
Nach hoch kommt runter und nach flach wieder hoch. Auf dem Weg zum Schlafplatz stellt sich uns nochmals ein deftiger steiler Brummer in den Weg. Gut verschwitzt kommen wir oben an und Juhu! es gibt eine Kapelle. Ein altes Mütterchen wackelt gerade hinein um die Kerzen anzuzünden. Wir finden die kleine Kirche ganz hübsch und zum Übernachten nicht schlecht. Dummerweise schliesst das Mütterchen die Tür ab als sie geht. Etwas verstimmt radeln wir weiter. Doch Oliver ist guter Dinge, dass wir noch fündig werden. Wenig später steht Oliver vor einer kleinen Kapelle. Zu unserer großen Freude ist sie auch offen und mit vielen Teppichen gemütlich. Die letzten Minuten des Sonnenuntergangs entspannen wir auf den Stufen davor. Danach verkrümeln wir uns rein und kochen Kartoffeln mit dicken Bohnen und Tomatensoße.