28.-30.09. Tag 166-168 Korsika

28.09. Bastia – Marinella (Strand)  75km, Ø16,5km/h, 4:34h, Gesamt 9116km

29.09. Marinella – St.-Florent  63km, Ø13,8km/h, 4:32h, Gesamt 9178km

30.09. St.-Florent – Algajola  87km, Ø15,8km/h, 5:29h, Gesamt 9265km

28.09. Früh um 7 Uhr steigen wir in Bastia von Bord der Fähre. Beim Frühstück sehen wir einen wunderschönen klaren Sonnenaufgang. Danach flüchten wir aus Bastia mit dem vielen Verkehr in Richtung Norden nach Cap Corse. Wenige Kilometer nach der Stadt wir es ruhiger und wir können die Fahrt in vollen Zügen genießen. Was für ein Traum! Strahlend blauer Himmel, schön warm und erst die Farbe des Wassers! Es ist kristallklar, da lassen wir es uns nicht nehmen mal hinein zuspringen. Oliver „zuckte“ schon eine Weile lang immer Richtung Wasser. Das Wasser ist kühl aber sehr angenehm. Erfrischt setzen wir uns wieder auf’s Rad. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Die Strasse verläuft direkt an der Küste und bietet uns wundervolle Ausblicke. Ein Genuss hier Rad zufahren. Die Strassen sind sehr gut und die Steigungen mäßig.

Auf einer Anhöhe mit Traumaussicht treffen wir auf Carsten und seinen Kumpel Christof. Auch zwei Radweltenbummler. Diesmal auf Zwei-Wochen-Entspannungstour über Korsika. Natürlich haben wir einiges zu quatschen.

Am Abend finden wir in einer ruhigen Bucht einen prima Platz zum Zelten. Direkt am Strand mit Picknickplatz. Super ist, dass es an dem kleinen Hafen in der Bucht Duschen gibt. Wer will kann nochmal in das kalte Wasser springen, was Oliver und Gilles auch Taten. Ich begnüge mich mit der Dusche… ?

Zu Belohnung dieses wunderbaren Tages haben wir einen perfekten Sonnenuntergang. Hach, schwärm… was für ein super Tag!!

29.09. Bei Zeiten starten wir zu einem neuen schönen Tag. In Nonza treffen wir Carsten und Christof wieder. Auf einer Insel entkommt man sich nicht so schnell…

Auf der Strasse wundern wir uns über die plötzlich hohe Ferrari- und Porsche-Dichte. Es findet bis zum 02.10. die Tour de Corse, die Korsika Rallye statt. Wir sahen und hörten aber als Vorhut nur die Reichen in ihren Strassensportwagen. So knattert und brummt es am Vormittag ständig laut in unseren Ohren. Mal was anderes. ?

Für uns geht es ab in die Berge. Der Pass hat es in sich mit durchgängig 9%. Aber nichts was wir nicht schaffen würden. Nach dem Geschnaufe belohnt uns eine wunderbare Aussicht und eine rasante Abfahrt. Auch auf Korsika sehen wir Überreste eines Waldbrandes. Doch das erste Grün wächst schon nach. Der Weg nach St.-Florent führt uns etwas auf Abwegen. Wir haben die Abzweigung verpasst und mussten über grobe Steine stellenweise unsere Räder schieben. Es war aber auch schlecht ausgeschildert. Was ist das Leben ohne Abenteuer? In St.-Florent gibt es einen Zeltplatz der nicht zu teuer ist. Wir entscheiden uns dafür.

30.09. Gleich zu Beginn geht’s hoch hinaus. Mich bringt das gut aus der Puste. Interessant finde ich, dass man trotz der vielen Kilometer und der reichlichen Berge immer noch so unterschiedlich auf die Anstrengung reagiert. Naja, erstmal einfahren, die Muskeln sind noch müde.? Eine Weile fahren wir entlang der Berhänge, immer mit Sicht auf das Meer. Danach geht’s wieder hinunter nach Lozari. Zum Baden und Energiereserven auffüllen. Das Wasser ist herrlich erfrischend. Mit Gilles spaßen wir herum, wie schwer das Leben doch ist… „I still missing my office.“ ?

Am Abend kommen wir nach Algajola. Diesmal haben wir Schwierigkeiten einen Schlafplatz zufinden finden. Den Zeltplatz für 30Euro wollen wir nicht nehmen und werden sogleich sehr unfreundlich vom Platz komandiert. Am Strand ist überall zelten verboten. Also erstmal Abendbrot essen. Später stellen wir unsere Zelte in einer ruhigen Ecke unter niedrigen Bäumen auf einem Parkplatz auf.

Die Korsen sind ein seltsames Volk. Auf allen Strassenschildern wurde die französische Bezeichnung der Ortschaften durchgestrichen. Die Schilder sind Zweisprachig. Auch sind viele Schilder mit reichlich Einschusslöchern von groß- u. kleinkalibrigen Waffen zu sehen. Wir fragen uns welche Wut die Korsen haben?!? Auch auf den Strassen wird oft gerast, was uns bisschen an Tschechien erinnert. Zahlreiche Kreuze von Verunfallten säumen den Strassenrand.