09.09. Condom – Marciac 78km, Ø16,2km/h, 4:51h, Gesamt 8026km
10.09. Marciac – Lestelle-Bétharram 73km, Ø16,6km/h, 4:24h, Gesamt 8099km
09.09. So, Pause vorbei! Es geht weiter, die Berge warten auf uns. Die Wolken des gestrigen Tages haben sich verzogen und ein neuer schöner Tag wartet auf uns. Für unsere Verhältnisse starten wir früh, gegen 10Uhr. Ein kurzes Pläuschen mit einem Ehepaar ist auch noch drin. Die beiden: Sie 66 Jahre, Er 75 Jahre sind einige Tage auf einem Teil des französischen Jacobsweg gewandert. Die Sonne, Fröhlichkeit und Lebenslust stehen ihnen ins Gesicht geschrieben. Viel Glück den beiden!
Als erstes fuhren wir nach Larressingle, ein „Klein-Carcassonne“. So hab ich es gelesen. ? Oben auf einer Bergkuppe lag das kleine Örtchen. Insgesamt leben dort um die 200 Einwohner und innerhalb der Befestigung 12. Ein Kleinod und sehr idyllisch.
Sportlich ging es danach weiter. Die Steigungen werden erstmal nicht mehr kleiner sondern nur noch höher. Eine Weile lang rollten wir später über ein Hochplateau. Ein Fahrradparadies mit gaaanz wenigen Autos! Wäre in der Ferne klare Sicht gewesen, hätten wir die Pyrenäen sehen können. So blieben sie unserem Blick erstmal verborgen. Die Strecke führte uns vorbei an Schloss Castelmore bei Lupiac. Dies ist das Geburtshaus des d’Artagnan. Er ist der Namensgeber für die gleichnamige Figur aus „Die drei Musketiere“. Das Schloss und Gut sind mittlerweile verweist. In Lupiac lebt man noch die Gedichte um d’Artagnan.
Nach insgesamt über 900Hm und reichlich durchgeschüttel auf den Strassen erreichen wir den Zeltplatz in Marciac. Wir wollen schnell das Zelt aufbauen. In der Ferne haben wir Regen gesehen und Donnergrollen vernommen. Während wir einkaufen waren, regnete es auch. Zum Abendbrot verziehen wir uns auf Olivers Vorschlag unter das Dach der Geschirraufwaschecke. Glücklich war ich darüber überhaupt nicht! Es roch bisschen nach Puller. Dabei haben wir doch so eine schöne Sitzgruppe am Platz. Leider nass und zwischendurch regnet es wieder.
10.09. Ich staune nicht schlecht, als unsere Zeltnachbarn um 8Uhr mit ihren Fahrrädern aufbrechen. Oliver schläft noch… Zum Glück haben wir keine Eile. Während des Frühstücks lockern die Wolken auf und die Sonne kommt hervor. Es wird wieder einer prima Radeltag und weniger heiß.
Etwas mühe habe ich die ersten Kilometer in Tritt zu kommen. Die Oberschenkel sind noch schwer. Die ersten Kilometer rollen zäh. Aber später geht’s doch recht gut. Besonders lästig fallen uns heute kleine Fliegen auf, die an den Anstiegen vor unseren Gesichtern rumschwirren und wahrscheinlich vom Schweiß kosten wollen. Da ist es schon schwer und dann müssen wir noch mit den Armen rumfuchteln… ? Das hat sich die Natur schlecht ausgedacht. Unsere Liste der „Sinnlosgeschöpfe“ in der Natur wir stetig länger, bzw. könnten die Fliegen doch einfach das tun wozu sie berufen sind, Aas und Kot fressen. Auch manche Pferde stampfen vor Wut auf die Nerv-Fliegen auf den Wiesen rum.
Nach einigen Kilometern ist es soweit. Wir sehen die Berge. Noch hängen dicke Wolken in den Tälern und Nebel an den Berghängen. Doch ich freue mich das so zu sehen. Sehr beeindruckend diese Riesen. Wir kommen langsam näher. Ich meine zu Oliver, ein bisschen ist es wie nach Hause zu kommen. Oliver war in den letzten zwei Jahren schon dreimal hier. Letztes Jahr waren wir gemeinsam da. Aber da noch mit dem Auto.
Besonders schwierig war heute das Fahren auf den Strassen. Die kleinen Nebenstrassen haben hier einen schlechten sehr rauen und huckeligen Belag. Dagegen waren die Strassen in Kaliningrad wesentlich besser. Dafür ist die Gegend wunderschön. Die Gedanken können kreisen und sich an dem ganzen Schönen erfreuen.
Diese Nacht schlafen wir im Schatten der Bergriesen. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Tage und freue mich auf das was vor uns liegt. ?? Bitte alle die Daumen drücken, dass das Wetter die nächsten Tage super wird und wir phantastische Aussichten genießen können.
Liebe Maria, lieber Oliver,
gestern erhielten wir Eure Karte aus Saint-Cirq-Lapopie. Darüber haben wir uns sehr gefreut und wir bedanken uns dafür.
Inzwischen seid Ihr den hohen Bergen schon sehr nahe gerückt. Wir staunen, mit welch froher Erwartung Ihr den Strapazen entgegenfahrt. Denn heutzutage will sich doch fast jeder alles so leicht wie möglich machen.
Wir bedauern, daß wir kein Französisch können und oft nicht wissen, wie die Ortsnamen ausgesprochen werden. Aber gefunden haben wir sie immer auf der Landkarte.
Gestern haben wir wieder einmal im Garten Lagerfeuer gemacht. Die Eltern, Steffi, Saskia, Thomas und Wieland waren gekommen und hatten gute Verpflegung mitgebracht. Es war bis zum späten Abend gemütlich warm, daß man fast vergessen konnte, daß es bald Herbst ist.
Wir wünschen Euch für die bevorstehenden Bergetappen ordentlich Kraft und gute Bremsen.
Herzliche Grüße Oma und Opa
Hallo Maria, hallo Oli,
wir haben auch Eure Postkarte bekommen! 🙂
Vielen Dank.
Hier verpasst Ihr nichts. Carsten hat mich ein paar Tage besucht und wir waren segeln auf dem Wannsee. lol
Kommt gesund und heile zurück!
Liebe Grüße
Stephy+Janko