Heute liegt eine seeehr kurze Etappe vor uns. Also machen wir das, was wir am besten können: richtig rumtrödeln und uns Zeit lassen. Mit dem Aufstehen haben wir’s nicht eilig. Die Sonne braucht eh noch etwas Zeit, bis es angenehm warm draussen ist. Als es soweit ist, schleppen wir alle Sachen in die Sonne zum Trocknen und Erwärmen. Das Frühstück bereiten wir uns auf dem freistehenden Altar zu.
In Rembercourt steht eine für den kleinen Ort überdimensionierte Kirche. Warum das so ist kann uns keiner sagen. Die Kirche Saint-Louvent ist eine gotische Kirche aus dem Jahre…? Wir wundern uns über den seltsamen Kirchturm bzw. den fehlenden Kirchturm, aber dazu weiß auch keiner was. Innen ist sie recht schlicht ausgestattet.
Etwas weiter im Ort gibt es einen großen Soldatenfriedhof aus dem 1.Weltkrieg. Bei dem Anblick schleichen sich schon wieder mullmige Gefühle den Rücken hoch. Schlimm, dass es sowas geben muss und noch schlimmer, dass der Krieg nie aufhört. Egal an welchem Ort der Welt…
Bis zur Mittagszeit haben wir unsere Ankunft bei Marie und Patrick hinausgezögert. Die beiden wohnen in einem winzig kleinen Dorf. Marie betreibt ihre eigene kleine Druckerei und Patrick ist Bauer. Wir kommen gerade recht zum Mittagessen und werden erstmal an den Tisch geschoben. Abladen und duschen können wir später.
Den Nachmittag vertreiben wir uns mit faulenzen und lesen. Muss ja auch mal sein.
12.08. Bääh, früh um 5 klingelt der Wecker. Ich will mich nochmal umdrehen und weiter schlafen, doch Oliver „schmeisst“ mich aus dem Bett. Ich habe ihm versprochen ihn die 12km nach Bar-le-Duc zum Bahnhof zu bringen. Marie hat uns angeboten das Auto zu nehmen. Hmm…, wie war das doch gleich?? Ach ja, Sitz einstellen, Kupplung treten, Gang rein und Zündschlüssel drehen und mit etwas Gas nachhelfen zum Anspringen. Das Auto ist schon ewas älter. Es wird schon gehen.
Gut und sicher kommen wir am Bahnhof an. Da gilt’s Tschüssi sagen. Komisches Gefühl… Pünktlich 7Uhr16 fährt der Zug aus dem Bahnhof und ich bleibe mit Wasser in den Augen alleine zurück. Es sind ja nur zwei Tage. Also dreimal kräftig mein Schnief hochziehen und zum Auto zurück. Das Telefon klingelt, nanu: Oliver?! „Ja Maria, ich wollte dir nur sagen, dass ich den Autoschlüssel noch in der Hose habe.“ … … … … … „Ach du Sch…“ Marie hat zum Glück noch den Ersatzschlüssel und ich werde sie später anrufen.
Da die Stadt noch schläft suche ich mir eine Boulangerie um zu frühstücken. In der Zwischenzeit ist der Morgennebel verschwunden und es ist angenehm warm. Marie habe ich angerufen und das Problemchen erklärt. Sie hat nur gelacht und kam sofort mit dem Ersatzschlüssel vorbei.
Danach konnte ich mich in Ruhe zum Stadtbummel begeben. Bar-le-Duc ist eine gemütliche, ruhige und sehr sehenswerte Kleinstadt. Die „Oberstadt“ zählt zu den bemerkenswertesten städtischen Renaissance-Ensembles in Frankreich. Zudem drängen sich in der kleinen Stadt viele Kirchen unter. Die größte ist die Kirche Saint-Etienne in der Oberstadt. Ein imposantes Gebäude aus Gotik und Renaissance. Reich geschmückt mit Blumen ist es an vielen Stellen eine Freude für’s Auge. Entlang der alten Befestigungsmauer ging ich zurück in die Innenstadt. Nach einem Abstecher zum Schloss Marbeaumont war ich ausreichend fußlahm um zurück zu fahren.
13.08. Ein weiterer wunderschöner Tag kündigt sich an. Ich möchte ihn nutzen für eine Erkundung der Gegend und nehme mir eine kleine Wanderung vor.
Boah, kann das Laufen anstrengend sein! Heute erkläre ich mich für verrückt! Die kleine Wanderung sind mindestens 20km geworden! Meine Füße und Beine waren am frühen Abend nur noch Pudding. Auf der Karte sah’s gar nicht so weit aus und allzu schnell gelaufen bin ich auch nicht. Na egal. Die Runde war dafür sehr schön. Ganz viel Ruhe und eine gelassene Einsamkeit behaupten sich in der Region. Gut zum Genießen und relaxen. Es ging zwischen Feldern und Wäldern vorbei zu kleinen Ortschaften. Nach guten 6h Fußmarsch und einer Blase -Rache muss sein-bin ich erschöpft zurück gekehrt. Laufen und Rad fahren sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe…
Am Abend habe ich sturmfrei und morgen werde ich gar nichts machen. Nur am Abend zum Bahnhof fahren und meinen Liebsten wieder abholen!!!
1 thought on “11.-13.08. Tag 118-120 Frankreich”
Hallo ihr Äggsberden,
reichen euch eure Abenteuer nicht mehr aus? Muss es noch ein Tick mehr sein? Wir haben jedenfalls viel Spaß beim lesen.
Und für Maria, Wanderstrecken sollte man nicht mit Radkilometern gleichsetzen. Aber du liebst ja die Herausforderung.
Fröhliche, sonnige Weiterfahrt wünschen Mutti und Vati
Hallo ihr Äggsberden,
reichen euch eure Abenteuer nicht mehr aus? Muss es noch ein Tick mehr sein? Wir haben jedenfalls viel Spaß beim lesen.
Und für Maria, Wanderstrecken sollte man nicht mit Radkilometern gleichsetzen. Aber du liebst ja die Herausforderung.
Fröhliche, sonnige Weiterfahrt wünschen Mutti und Vati