10.04. Njivice – Gerovski Kraj 64km, Ø12,7km/h, 5:03h, Gesamt 16019km
09.04. Wieder mal zu einer schrecklich frühen Zeit klingelt uns der Wecker aus unserem erholsamen Schlaf. Aber ein letztes Mal, denn heute steht die letzte Fährüberfahrt an. Wie immer zusammenpacken und Kaffee schlürfen und ab zum Hafen. Es ist ja nicht weit. Halb sechs früh stehen wir vor dem Ticketschalter und alles ist dunkel. Eine Viertelstunde später immer noch. Das macht uns nun aber stutzig. Also riskiert Oliver nochmal einen Blick auf den Fahrplan. Upps…heute ist doch Sonntag?! Da fährt die Fähre doch glatt erst 13Uhr! Wie gut das ich das gestern schon mal angesprochen hatte. Es wurde bloß nicht richtig zur Kenntnis genommen… Man muss aber auch sagen, dass alles nur in kroatisch gedruckt war und nur raten konnte was das Montag, Sonntag, Feiertag etc. heißt. Prima nun sind wir wach, mehr oder weniger und dürfen noch sieben Stunden warten.
Wir fahren zum Supermarkt der um 7Uhr öffnet. Dann gibt’s ein üppiges Frühstück. Oliver ärgert sich derweil noch über sein Missverständnis und den frühen Traumabbruch. Bei einem Café um die Ecke gibt’s WI-FI und das nutzen wir um den Blog zu aktualisieren. So geht die Zeit mit warten und schreiben vorbei. Pünktlich 13Uhr fährt die Fähre nach Krk ab.
Geistig und körperlich träge kommen wir auf Krk an. Bis auf den südöstlichen Teil ist die Insel doch sehr grün. Die Bewaldung ändert sich von Nadelgehölz auf Laubbäume. Eine willkommene Abwechslung für’s Auge. Wir fahren bis Njivice. Auf Krk herrscht ein reger Autoverkehr aller verschiedener Nationen. Als ich bei der Schlafplatzsuche einige Zecken aus der Wiese mitbringe entscheiden wir uns kurzer Hand für einen Zeltplatz. Wir haben keine Lust mehr zur Schädling freien Suche und die Aussicht auf eine Dusche lockt.
Die Campingplatzanlage ist aber riesig. Die geschätzten 20€ für einen Stellplatz reichen nicht. 26€ plus Kurtaxe für eine Nacht zelten auf Kleinsplit statt Wiese in der Nebensaison. Im Verhältnis dazu ist ein Mobilheim günstig. Dazu komfortabler, denn es hat eine Küche und ein eigenes Bad. Den Luxus für umgerechnet 39€ gönnen wir uns. ? In der Hauptsaison kostet es übrigens etwas über 120€ die Nacht! Das Preisniveau in Kroatien insgesamt ist „EU-konform“. Gekauftes Trinkwasser in 1,5L Flaschen hat schwedische Preise (ausser Lidl).
10.04. Wir folgen dem Ruf der Berge. Vorher aber von der Insel runter und weg von der Küste. So schön es an vielen Stellen auch ist, es fehlt uns vielmals die Ruhe und Gemütlichkeit. Viele Küstenabschnitte sind lieblos zugebaut mit zunehmender Tendenz, auf den Strassen herrscht viel Verkehr und die Leute sind gehetzt. Davon haben wir nun genug. Wir rätseln immer was so viele Menschen an die oft überfüllten Küsten zieht? Also, unser (Geheim-)Tipp bleibt die Insel Korčula.
Die Insel Krk verbindet eine Brücke mit Maut (nur Hinfahrt) bei Rijeka mit dem Festland. Nahtlos schließt sich diese Strasse an die Autobahn an. Zum Glück mit einer Kreuzung auf die E65. Für die Umgebung haben wir kein Auge mehr. Wir wollen nur weg. Nach einem halben Kilometer bei Šmrika verlassen wir die E65 und fahren durch den Ort. Klar das hier die Strasse besonders steil ist. Auf einem Kilometer überwinden wir gleich mal 150Hm. Doch es erspart uns ein Stück Hauptstrasse.
Über die Landstraße 501 geht es nun stetig bergan. Die Beine machen nach den letzten Wochen Müßiggang super mit und wir kommen locker flott vorwärts. In der warmen Sonne läuft uns dabei gehörig der Schweiß über’s Gesicht. Wir haben Aussicht auf die Adria und am Horizont auf die Halbinsel Istrien. Unter uns rauscht das laute Band der Autobahn.
An den Hängen ist der Frühling schon sehr weit. Frisches leuchtendes grün beglückt unsere Auge. Je höher wir kommen um so freier können wir Atmen und die schöne Umgebung genießen. Auf einer Höhe von 890m biegen wir Richtung Risnjak Nationalpark ab. Ab hier sind wir wirklich in der friedsamen Stille der Berge angekommen. Nun wird’s Zeit für eine Pause. Oliver packt gerade die Taschen aus als ein Herr zu uns kommt und uns anbietet bei ihm im Garten zu sitzen. Das machen wir gerne. Wir hätten uns auch gerne mit ihm unterhalten und er mit uns, doch leider stand die Sprachbarriere zwischen uns.
Nach der Pause überqueren wir bei 928m den Ravno Podolje Pass. Am Horizont bauen sich mächtige Gewitterwolken auf. Doch diese bleiben zum Glück in der Ferne. Wir freuen uns wie kleine Kinder über die hübsche Landschaft und die niedlichen kleinen Dörfer am Wegesrand. Endlich gibt es auch wieder Wasser aus Brunnen oder Quellen. Wir langen kräftig zu.
Zum Abend finden wir einen idyllischen Platz für unser Lager am Waldrand bei Gerovski Kraj. Auf Nachfrage bei einem Bauern meinte er wir können dort problemlos unser Zelt aufbauen. Mit den letzten Sonnenstrahlen gibt es Abendbrot. Rundum zufrieden schlüpfen wir ins Zelt.
Einmal mehr haben wir festgestellt, dass uns die unberührte Natur und die anstrengenden Wege der Berge mehr anspricht als Ibiza mäßig „Sonne, Strand und Meer“. Der Abschied vom Mittelmeer fiel uns deshalb leicht.
1 thought on “09./10.04. Tag 361/362 Kroatien”
Gut, dass es Lidl gibt !!
Slowenien ? Sehr schön, kann auch sehr steil sein 🙂
Viel Spass dort.
Gut, dass es Lidl gibt !!
Slowenien ? Sehr schön, kann auch sehr steil sein 🙂
Viel Spass dort.