06.04. Nix neues. Es regnet und wir verlängern noch einen Tag mit Dach über dem Kopf. Oliver hat Zeit sich um seine Steuererklärung zu kümmern. Er sieht schlecht aus dabei. ?
07.04. Über ein welliges Terrain und kleinere Strasse geht’s zur Insel Pag. Vor uns bauen sich die hohen Küstengebirgszüge der Dinaren auf. Felsig und schroff sind sie ein großer Kontrast zu der lieblichen Ebene. Wir stellen fest, dass der Frühling hier noch nicht so weit ist wie im Süden und auf den Inseln. Viele Bäume sind noch kahl. Dann taucht die Insel Pag zwischen den Hügeln auf und wir bekommen einen Schreck. Blanker Fels mit hellem Geröll lugt aus dem Wasser. Na wir sind gespannt.
Ein kräftiger Wind von vorn hält gegen uns. Der krasse Kontrast zwischen dem tiefblauen Wasser und dem nackten hellen Stein ist schwer für’s Auge zu fassen. Wir fahren bissel wie in Trance denn es sieht psychedelisch aus. In Miškovići finden wir ein leerstehendes Restaurant. Das ist ein guter windgeschützter Platz für eine Kaffeepause. Unterhalten werden wir von einer hungrigen struppeligen äußerst scheuen Katze. Im wahrsten Sinne des Wortes, was für ein Katzenjammer! Drei kleine Stück Schokolade plus ein Stück Keks nimmt sie sich.
Mit vollem Bauch von zu viel Keksen fahren wir nach Pag. In den Gassen ist alles ruhig und wir versuchen uns vorzustellen wie es hier wohl im Sommer sein muss. Wir wissen nur, das wollen wir nicht live sehen. Nach Pag warten die sportlichsten 3km des Tages auf uns. Es geht rauf auf etwas über 170Hm. ? Vom Pass haben wir eine Aussicht auf die kahle trockene Umgebung. Auf der anderen Seite ändert sich urplötzlich das Bild. Die Insel ist grün mit üppigem Baum- und Buschbestand. Riesige Campingplätze säumen die Küste.
Unseren Schlafplatz finden wir in der Nähe vom Novalija an einer Bucht der Insel. In einem lauschigen Kiefernwäldchen schlagen wir unser Lager auf. Alles ist ruhig und friedlich.
08.04. Am Morgen kommt ein Mann mit seinem Hund vorbei. Ein Aussteiger wie er sagt aus Deutschland. Er erzählt uns, dass dieser Platz ab Mai nicht mehr so idyllisch ist. Dann verwandelt sich die Bucht in ein Klein-Ibiza. Mit lauter Techno-Musik und Feierwütigen Tag und Nacht mit gelegentlichen Todesfällen.? Zum Glück sind wir da schon weg.
Auf dem Weg zum Hafen passieren wir wieder die Grenze zwischen Vegetation und kahlem Gestein. So fühlt es sich vielleicht auch auf dem Mond an?
Auf der Festlandseite geht es gleich zackige 3km auf 250m hinauf. Dort folgen wir ein kleines Stück der E65 mit wenig Verkehr. Uns begegnen sehr viele Motoradfahrer, die ersten Camper tauchen auf und es sind Radler unterwegs. Die karge Landschaft versprüht ihren ganz eigenen Charm. Wir freuen uns auf die Berge die in der Ferne ungeduldig auf uns warten. Und auch auf die Ruhe, denn auf den kleinen Inseln hier ist verkehrsmäßig bereits viel los.
Von Stinica nehmen wir die Fähre zur Insel Rab. Die Nordseite präsentiert sich genauso wie die Insel Pag – kahl. Nach wenigen Kilometern vom Hafen weg auf der anderen Seite finden wir auch hier eine üppige Vegetation und fruchtbares Land. Die Südküste ist fast zur Gänze zugebaut.
Nach einem Päuschen an der Hafenmole in Rab schieben wir die Räder ein Stück durch die Altstadt. Viele Treppen verhindern einen ausgiebigen Stadtbummel mit dem Rad. Wohl auch weil wir keine richtige Lust darauf haben. Ein „ursprüngliches Gefühl“ bleibt fern. Doch wir bekommen „architekturiell“ einen kleinen Einblick von der einstigen Pracht der Stadt.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die Hafenstadt Lopar. Hier soll morgen die Fähre früh zeitig nach Krk gehen. Nach einem kleinen Einkauf finden wir in einer kleinen Bucht einen geeigneten Platz für die kurze Nacht. Den Sonnenuntergang genießen wir mit einem kühlen Bier und halten erstmals dieses Jahr unsere Füße ins Wasser.