28.03. Die Sonne lacht! Zum Frühstück gibts ein üppig leckeres Omlett und los geht’s auf’s Rad. Denkste! Erstmal muss Oliver einen Platten an seinem Hinterrad beheben, wiedermal. Dieses verflixte Rad. So wird es Mittag als wir starten. Der nächste Stopp ist am Supermarkt. Eh man mal so los kommt… Aus Dubrovnik raus gibt es zwei Möglichkeiten, einmal über die Brücke oder auf kleinere Strasse entlang der Bucht. Wir wählen die Bucht auch wenn der Weg paar Kilometer länger ist.
Es ist ein perfektes Radelwetter. Strahlende Sonne, blauer Himmel, glitzernd blaues Meer und leuchtend blühende Vegetation. Aus der Bucht heraus folgen wir der gut ausgebauten adriatischen Küstenstrasse mit gelegentlichem auf und ab bis zur Kreuzung auf die Halbinsel Pelješac kurz hinter Zlaton Dali. Wunderschöne Ausblicke auf die kroatischen Inseln bieten sich uns bis in weite Ferne. Es sieht aus wie auf Postkarten! Krass! Kurz vor Mali Ston auf Pelješac muss Oliver essen (1/4kg karamellisierte Nüsse!) und trinken Kaffee. Ich möchte ein „Selfie“ von uns mit der tollen Landschaft machen, als ein Wohnmobil sich bissel blöd ins Foto schiebt. Nach unserem kurzen Nase rümpfen und kurzen Blick auf’s deutsche Nummernschild des Campers kommen wir doch ganz herzlich ins Gespräch. Das rüstige schwäbische Rentnerpaar macht öfter laaange Touren -weltweit! Früher auch mit dem Fahrrad, jetzt aber bequemer. Am späten Nachmittag erreichen wir den Ort Ston am Fusse einer ausladenden Festungsanlage. Auf der Suche nach einem Wasserhahn durchstreifen wir Ston mit seinem lieblichen alten Ortskern. Wir finden einen großen Trinkwasser Brunnen und füllen die Flaschen und Säcke auf. Weit radeln wollen wir nicht mehr, so dass wir unterwegs Ausschau nach einen Schlafplatz halten. Hmm, schwierig…, schiefe Ebenen, Felsen, Steine… Bergauf geht’s auch noch! In Metohija auf etwa 240m Höhe sehen wir ein einladendes Grundstück der Dorfkirche. Hier ist’s ideal mit Wiese und schöner Abendsonne. Wir schleichen uns rein, hinten um die Kirche rum Richtung Pfaarhaus. Die Frau des Hauses spricht nur kroatisch und wir sollen kurz Warten, der Pfarrer hilft uns. Prima, er spricht perfekt deutsch und wir dürfen gern hier das Zelt aufstellen, die Toilette nutzen, Wasser zapfen und die Räder in die Grabkapelle stellen. Entspannt genießen wir den Ausklang des perfekten Radeltages und freuen uns auf den nächsten Tag.
29.03. Die Morgensonne mit blauen Himmel hinter den leise im Wind rauschenden Zypressen lockt uns zeitig aus’m Zelt. Von der Frau des Pfarrers bekommen wir guten Kaffee serviert. Längs über die Halbinsel Pelješac radeln wir bis Orebić. Herrliche Aussichten wechseln sich mal mit rechts Richtung bergisches Festland mit links zur Insel Mljet und Korčula ab. Bei einem 3km langem Anstieg zu einem fast 400m hohen Pass kommen wir unter der heißen Sonne extrem in’s Schwitzen. Oliver muss oben sein Pitschnasses Shirt wechseln, denn die Luft ist trotzdem frisch. Gut 10km vor Orebić am Hang: Wow…, ein „Augenorgasmus“! Was für ein tolles Panorama auf die Adria mit Korčula und dem bergigen Nordwest Ende von Pelješac! Das kleine Rastplätzchen lädt uns zur Pause ein. Wiedereinmal wird uns bewusst wie stark der Einfluss von Sonne bzw. dem Wetter auf die Landschaft ist, wie wir sie im Moment sehen.
Entspannt bergab rollen wir nach Orebić und können Spätnachmittag mit der Fähre zur Insel Korčula übersetzen. Die Fahrt geht schnell und vom Hafen radeln wir zielstrebig ans Ostende der Insel um einen Schlafplatz zu suchen. Über hügelige Landschaft geht’s wenige Kilometer später durch das Dorf Lumbarda in einer ruhigen Bucht. Heute ist Schlafplatzsuche anfangs sehr schwierig. Mit dem Inselende wird’s nix. Nirgends ist ein passendes Plätzchen zu sehen. Vorherrschend ist eine stark bewaldete Steilküste. Kurz vor 19Uhr sind wir gereizt nach der vielen Rad Hin- u. Herschieberei und maulen uns an wegen unserer unterschiedlichen Vorstellungen. Olivers Ansprüche an den Schlafplatz sind immer hoch! Erst vertragen wir uns wieder und nehmen die Spannung raus. Plopp und siehe da, Platz gefunden! Ein richtig schöner sogar! Olivers „Ansprüche“ sind vollends erfüllt. ? Die schönen Bilder des Tages im Kopf sacken, um uns wohlig in den Schlaf zu bringen.