Tatranská Lomnica – Debno 77km, 15,7km/h, 4:54h, Gesamt 1258km
Oliver hatte die Nacht wieder geträumt. Diesmal ist er Rad gefahren, bei Sonnenschein und milden Temperaturen…
Bei milden Temperaturen sind wir auch heute gestartet. Über Nacht hatte es geregnet. Die Wolken hingen noch tief an den Bergen. Wir machen uns auf zu unserem nächsten Ziel. Polen wollen wir heute erreichen. Bis zur Grenze sind es gute 50km und nach Olivers Aussage geht es viel bergab. Tja was soll ich sagen… Mit der Glaubwürdigkeit diesbezüglich ist es sehr weit hergeholt… Den größten Teil des Tages fuhren wir bergauf!! Dazu kam noch ein starker kühler Wind aus Norden. Was auch noch unsere Richtung ist. Also kämpfen wir uns bei Gegenwind bergauf. Das ist schon ne harte Nuss! Zwischendurch regnet es auch immer wieder Mal. Das nennt sich dann Wonnemonat.? Aber was war anderes zu erwarten wenn Oliver am Tag vorher die Räder putzt?!
Das alles nagt heute ganz schön heftig an Oliver. Zwischenzeitlich ist er richtig stinkig auf das Wetter, auf die Berge, auf den Wind, das Rad fahren und wahrscheinlich auch ein wenig auf sich selbst. ? Und zelten geht bei dem Wetter gar nicht! Bei einer kurzen Verschnaufpause irgendwo im Nichts gesteht er mir: ”Ich könnt jetzt ne Currywurst mit Pommes essen.” Damit konnte ich leider nicht dienen. Dafür mit meiner Schulter zum Anlehnen und einem Schokoriegel dazu. Das gibt etwas Energie und ist gut für die Glücksgefühle.
Nach der Abfahrt war uns erstmal wieder kalt… Wo bleibt bloß der Frühling??? Also weiter strampeln, bis uns wieder warm ist. Im Tal war es dann auch um einiges wärmer und stellenweise lugte ganz schwach die Sonne hervor.
Wir machen vor der Grenze noch einen Abstecher nach Černeý Kláštor. Dort steht eine großes altes Kloster aus dem Spätmittelalter. Doch rein geht’s nur mit Eintritt. Das möchten wir nicht. Zumal es mit den Rädern schwierig ist. Einen ganze Menge los ist dort. Alles Polen. Wir vermuten, dass diese heute frei haben. Vielleicht ist das bei denen so wie in Russland. Fällt ein Feiertag auf einen Sonntag, so ist der darauf folgende Montag frei.
Auf der anderen Seite – also in Polen machen wir eine kleine Pause. Wir freuen uns auf Rückenwind wenn wir weiter fahren. Doch daraus wird leider nichts… Die folgenden Steigungen haben es auch ganz schön in sich. Doch wir wollen noch ein Stückchen fahren, damit der morgige Tag nicht zu lang wird.
Bei Debno ist schließlich der Ofen aus. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen, um seit langem mal wieder unser Zelt wild aufzuschlagen. Fündig werden wir kurz vor Debno an einem Flusslauf. Der Platz scheint sehr beliebt zu sein. Es sind recht viele Feuerstellen zu finden. Uns gefällt es auch sehr gut. Das Lager ist schnell aufgebaut.
Wir hoffen morgen früh von der Sonne geweckt zu werden.
Was Olivers Traum angeht…nun, dass mit dem Rad fahren war leicht zu erfüllen, nur das Wetter hat nicht gepasst. Hoffen wir das Petrus dafür morgen ein Einsehen mit uns hat!!