18.02. Tag 311 Griechenland Peloponnes

Stemnitsa – Klitoria  65km, Ø17,5km/h, 3:47h, Gesamt 13828km

Es ist immer noch stark bewölkt. Weiter unten sehen wir die Wolken durch das Tal ziehen. Es kostet uns doch etwas Überwindung aus dem Zelt zu krabbeln. Da haben wir uns die Mühe gemacht hier hoch zu strampeln und nun stehen wir mal wieder in den Wolken und verpassen das schöne Bergpanorama! Es dauert lange eh wir heute auftauen und richtig warm werden. Meine Hände sind am Morgen eisig beim Frühstück zubereiten. So oft ich kann klammere ich mich an meinem Kaffeebecher oder dem heißen Topf fest.

Wir bleiben auf der Höhe und fahren zu dem nächsten Bergdorf Dimitsana. Wir staunen über das rege Treiben hier oben. Die Cafés sind voll und wir erkennen bald warum. Große Busse karren die Touristen hier hoch. Sonst sind die kleinen Dörfer immer wie ausgestorben. Wir radeln schnell weiter. Durch ein langes Tal geht es zur Hauptstrasse, welche Tripoli mit Olympia verbindet. Oliver hat diese Route gewählt, weil es über die Berge heute wenig Sinn macht. Es ist wenig Verkehr. Erleichternd für uns geht es hauptsächlich bergab. Die Landschaft erinnert Oliver an den Schwarzwald und mich an Finnland. Felsen säumen den Strassenrand und die Hänge sind mit Fichtenwäldern dicht bewachsen.

Als sich ein bisschen die Sonne zeigt, nutzen wir das für eine Rast. Leider währt der Moment nur kurz. Wir schwingen uns wieder auf die Räder und rollen weiter talwärts. Durch die Richtungsänderung nach der Hauptstrasse bremst uns der Wind gehörig aus. Wir fahren durch eine sehr arme Region Griechenlands. Das Tal ist dünn besiedelt und wir sehen kaum eine Menschenseele. Ein etwas bedrückendes und einsames Gefühl überkommt mich. Verstärkt wird das ganze noch durch die tiefen grauen Wolken und aggressive Hunde.

Unser Schlafplätzchen für diese Nacht finden wir in der Nähe von Klitoria auf knapp 500m Höhe. Das Vordach der kleinen Kapelle nutzen wir zum Schutz vor Wind und Feuchtigkeit. Erstaunlicherweise ist die Temperatur am Abend mit 10°C noch mild.