09.02. Die Sonne scheint und wir haben gute Laune. Wir verabschieden uns von Petra und bekommen noch eine Flasche Wein und Blutorangen geschenkt. Damit bissel mehr Gewicht in die Taschen kommt.? Vielen Dank liebe Petra für alles!
Auf uns schon bekannter Strecke geht es nordwärts an der Küste entlang gut 20km bis nach Skala. Das Radeln ist hier schön entspannt. In Skala erledigen wir ein paar kleine Einkäufe. Ich brauche eine neue Hose. Die alte durchgescheuerte Radhose und die Beinlinge habe ich feierlich der Mülltonne übergeben. Die Altersmüdigkeit hatte die Sachen eingeholt und zum Fahren war es nur noch nervig. Wir folgen der Strasse weiter nach Osten. Wir wollen dem ersten Finger des Peloponnes noch einen Besuch abstatten.
Mit straff gespannter Muskulatur radeln wir bis Molaoi. Einzig der Wind drückt gegen uns und macht die 270Hm zu einer größeren Herausforderung als es eigentlich ist. Mittlerweile sind ringsum dicke Wolken heran gezogen. In den Bergen ist es schwarz. Hmm… Die Regentaufe für’s Zelt wollen wir noch etwas verschieben. Am Nachmittag erreichen wir Molaoi. Bis Monemvasia sind es nur noch 25km. Wir beschließen kurzer Hand gleich bis dahin zu fahren. Fix buchen wir uns dort ein Zimmer und dämmeln los. Der Wind wird immer erbarmungsloser und kommt gefühlt aus allen Richtungen. Es erinnert uns stark auch an Santorini und Milos… Nach 10km legen wir eine kleine Kaffeepause an einer großen Kirche ein. Dort gibt es Wasser und Bänke. Von einer Frau, die dort arbeitet bekommen wir ein Brot geschenkt. ?
Mit neuen Kräften geht es in die letzten 15km. Selbst bergab müssen wir mit treten nachhelfen! Am frühen Abend erreichen wir unser Quartier in Gefira, ein relativ neuer Ortsteil von Monemvasia. Über den Wind können wir nur noch den Kopf schütteln. Zum Abendbrot lassen wir uns das geschenkte Brot schmecken.
10.02. Ein Tag Pause. Wir schauen uns Monemvasia an. Es ist eine alte byzantinische Festungsstadt auf einem Felsen vor der Küste des Peloponnes. Nach seinem Untergang entstand an Land das neue Dorf Gefira. In den 80iger Jahren wurde die alte Stadt nach und nach wieder aufgebaut. Heute beherbergt es Hotels und kleine Lädchen und ist Wochenendsitz reicher Athener. Davon haben wir nichts zu spüren bekommen. Die Läden waren zu und Touristen um diese Zeit sind Mangelware. So waren wir die meiste Zeit in den Gassen ganz allein und ließen uns den stürmischen Wind um die Nase wehen. Am häufigsten sind wir schmusebedürfigen Katzen begegnet.
Der Ort ist sehr einladend mit seinen Steinhäuschen die sich an den Felsen drücken. In den engen Gassen ist es wie in einem Labyrinth. Wir wissen stellenweise nicht wo wir sind. Doch irgendwie führt immer ein Weg weiter. Wir stellen uns vor wie schön das wohl alles bei Sonne und blauem Himmel und belebten Gassen ist. Und doch hat die Stimmung mit dem Wetter seinen ganz besonderen Reiz. Allerdings verkneifen wir es uns auf den Felsen mit der Burg hoch zu steigen. Vor dem Wind haben wir Respekt. Dieser schiebt uns über die Strasse zurück an’s andere Ufer.
Wir sind gespannt wie sich das Wetter mit dem Wind weiter entwickelt. Unser Heimweg nach Norden steht an und den wollen wir nun so langsam in Angriff nehmen. Auf zu neuen Abenteuern und uns unbekannten Ländern aufbrechen!