13.12. Megalochori – Poros 29km, Ø14,1km/h, 2:04h, Gesamt 12287km
12.12. Es weckt uns wieder eine strahlende warme Sonne. Nichts wie raus aus dem Zelt. Es steht eine kleine Inselrunde mit sportlichen Höhenmetern an. Trotzdem lassen wir den Tag ruhig angehen.
Die Halbinsel Methana ist eine ruhende Vulkaninsel. In dem Hauptort Methana gibt es eine Thermalquelle mit Thermalbad. Es sieht aber sehr verlassen aus. Überhaupt hat der Ort seine beste Zeit wohl hinter sich gelassen. Ansonsten finden sich vereinzelt dampfende Fumarolen, dann richt es auch etwas nach fauligen Eiern. Unsere Strasse führt anfangs auf halber Höhe um die Insel. Wir haben prima Aussichten auf die Küste, die umliegenden Inseln und die Spitzen der erloschenen Vulkankegel. Laut einer Übersichtskarte muss das hier ein ausgesprochenes Wanderparadies sein. Wir werden uns das mal merken!
Beim Strassenbau haben sich die Griechen hier selbst übertroffen. Es geht hoch und steil voran. Stellenweise schieben wir wieder. Es ist erstaunlich in welche entlegenen Winkel an Abhängen die Menschen noch kleine Ortschaften in die Landschaft setzen. Mir wäre es zu einsam. Oliver meint, für Aussteiger wohl genau das Richtige. Hier sucht einen keiner… Unseren höchsten Punkt erreichen wir bei 600m. Die Strasse ist auch stellenweise von Büschen zugewachsen. Überall an den Hängen gibt es Terrassen für die Olivenbäume und ringsherum das Gestein und Geröll der Vulkane. Eine interessante Landschaft.
Am Abend finden wir diesmal eine offene Kapelle in einem kleinen Friedhof. Wir „ziehen“ ein. Zum Abendbrot bekommen wir Besuch von einer hungrig bettelnden Katze. Naja, es fällt das eine oder ander unter den Tisch… ? Als wir in der Kapelle liegen und noch bisschen lesen, erklingt ganz nah die Musik „Halleluja“. Wo kommt das her? Oliver geht vor’m schlafen nochmal pullern und hört aus einem anderen Grab leise Instrumental-Musik. Hier ist ein offenes Tor in’s Jenseits mit musischer Begleitung? Neeein…! Es haben hier doch tatsächlich zwei der opulenten Gräber kleine mit Batterie betriebene „Juke-Boxen“ mit Zeitschaltuhr eingebaut.
13.12 In der Nacht stürmt und regnet es. Wie gut das wir drinnen sind. Am Morgen ist der Spuk aber vorbei.
Wir radeln die letzten 7km Kilometer bis Methana runter und hoffen das die Fähre nach Aegina auf die Nachbarinsel fährt. Laut Internetfahrplan sollte eine kommen. Vorsichtshalber fragen wir bei einem Kaffee den Wirt ob das wirklich so ist. Dieser sieht uns ungläubig an und sagt, dass die Fähre nur Sonnabend 6Uhr30 früh und Sonntag 15Uhr fährt. Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig als doch nach Poros zu fahren. Wir werden uns das für die übrigen Überfahrten merken. Immer vor Ort nachfragen und keinem Fahrplan trauen! ?
Dank Rückenwind kommen wir zügig bis Galatas, auch über die Steigungen. Von dort setzten wir mit der Fähre kurz nach Poros über. In dem knuffigen Hafenstädtchen suchen wir uns für diese Nacht ein Zimmer. Zum Glück, denn der Wind wird immer stärker zum Sturm und die Luft dabei immer kühler. Außerdem tut eine Dusche wieder gut.
Unser Zimmer hat sogar eine Wanne. Oliver verschwindet für eine ganze Weile im Wasser. So ein Luxus! ?