11.11. Der Blick zum Himmel heute morgen war nicht sonderlich berauschend. Tiefe Wolken hängen am Himmel und es pfeift ein kalter Wind um die Ecke. Brrr… Mit angezogenen Schultern rollen wir aus der Stadt hinaus. Hoffentlich pustet der kühle Wind nicht nur von vorne…
Am Anfang ging es schleppend über eine größere Strasse, welche wir zum Glück nach 2km wieder verlassen haben. Ja und der Wind…wedelt uns kräftig ins Gesicht und kalt in die Ohren. Hmm, eigentlich sollte der heute aus Westen kommen und wir fahren nach Osten. Für unsere entzündeten Augen und Nasen nicht besonders angenehm. Nach einer kurzen Schimpftriade von Oliver läuft es nach einer Weile doch recht gut. Wir sind auf der Strasse fast alleine und fahren nebeneinander und quatschen. Da vergeht die Zeit und die Strecke wie im Flug. Die Landschaft ist sehr lieblich. Die Felder sind abgeteilt mit kleinen Steinmäuerchen. Dazwischen stehen vereinzelte Olivenbäume. Am Horizont erstreckt sich ein Kalksteinplateau. Sehr schön, auch weil die Sonne schließlich hervorkommt und alles in ein schönes warmes Licht taucht.
In Gioia del Colle holen wir uns einen Kaffee, um kurz Ruhe vor dem Wind zu haben. Das Picknick gibt es dann bei Lidl unterm Vordach hinter den Einkaufswagen. Auch hier ist es windgeschützt.
Für den Schlafplatz sind wir nicht ganz so erfolgreich. Das Feld sieht in der Abendsonne sehr romantisch aus, doch der Wind pfeift wie „Hechtsuppe“. Ich sage noch, der Wind legt sich Abends immer etwas. Also bauen wir das Zelt auf. Unsere Küche bauen wir auf der Steinmauer auf und kochen eine warme Suppe mit Ingwer. Diese verdrücken wir gleich im Stehen. Danach nichts wie ab ins Zelt und noch lesen bis die Augen zufallen.
Ach ja, der Wind hat in seiner Kraft bisher noch nicht nachgelassen.
12.11. Verdammt, es regnet laut auf’s Zeltdach und der Wind rüttelt immer noch am Zelt. Es ist früh um zwei und bis dahin habe ich sehr unruhig geschlafen. Erstmal hat es lange gedauert bis meine Füße warm genug waren und dann war da ständig der Windkrach.
Ein unausgeglichener Oliver weckt mich wenig später. Er hat die ganze Nacht noch nicht richtig schlafen können, ihm tut der Rücken weh, es ist kalt und die Sehnsucht nach Hause ist grad groß. Ich mache mir ernsthaft Sorgen. Das Rückenproblem beschäftigt uns schon eine Weile mehr und mal weniger und durch den kalten Wind ist die Haltung auf dem Rad zusätzlich verspannt.
Am Morgen treibt uns nichts aus dem Zelt. Draußen ist es kalt und nass, der Regen hat zum Glück wieder aufgehört, doch der kalte Wind pfeift ohne unterlass. Leider ist es im Zelt auch nicht besonders warm. Wir buchen uns in Alberobello ein Zimmer für die folgende Nacht. Den Tag werden wir mit Stadtbesichtigung verbringen. Irgendwann kriechen wir doch hervor. Ein heißer Kaffee für die gute Laune und zum Aufwärmen muss her. Zu unserer Freude wagt sich etwas später noch die Sonne hervor. Aah, tut das gut! 🙂
So starten wir die wenigen Kilometer bis Alberobello. Einen weiteren kurzen Regenschauer passen wir beim Einkaufen ab. Danach zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Einzig der Wind macht es sehr ungemütlich.
Alberobello ist bekannt für seine große Anzahl an gut erhaltenen Trulli-Häusern. Das sind Kegelbauten mit meist rundem, selten auch rechteckigem Grundriss. Heute gehört es zum UNESCO Welterbe. Uns erinnert es irgendwie an Häuser, wo die Schlümpfe wohnen könnten. Das besondere an den alten Trulli-Häusern war, dass sie ohne Mörtel gefertigt wurden. Heutzutage wurde dahingehend etwas nachgeholfen.
Das verspätete Fühstück plus Mittagessen gab’s an einem sonnenreichen Platz. Doch Wind und Wolken vertrieben uns auch da wieder. Nach einem Kaffee sind wir in die Unterkunft gefahren. Herrlich! Kein Wind um die Ohren und die Räume sind warm. Hier können wir uns gut auskurieren.
Und morgen lässt der kalte Wind vielleicht nach. Oliver meinte, es ist mit uns wie bei den Eidechsen. Unsere Agilität kommt mit der Wärme.
4 thoughts on “11./12.11. Tag 211/212 Italien”
Hallo ihr Beiden,
ja der Herbst lässt nicht mit sich spaßen. Regen, Wind, Kälte. Habt ihr dafür einen Plan? Passt auf euch auf! Rückenentspannung mit Wärme ist vielleicht noch eine Idee. U.a. finde ich die Trulli-Häuser echt witzig! Die gefallen mir, die sehen so lustig aus. Wie kommen die zu ihrem Namen? Was bedeutet der? Mehr sonnige Tage und Wärme wünschen Saskia und Thomas
Liebe Maria, lieber Oliver,
ich bin sehr besorgt, daß Ihr bei diesen niedrigen Temperaturen mit dem Zelt unterwegs seid. Aus dem Internet weiß ich, daß in Alberobello gerade 7 Grad und 84 % Luftfeuchte herrschen. Das fühlt sich bei Wind eiskalt an und es trocknet nichts. Es wäre schlimm, wenn Ihr krank werdet. Und da habe ich so bei mir gedacht, daß Ihr Euch auch entschließen könntet, Eure Reise eher als geplant zu beenden. Das wäre keine Kapitulation, denn Ihr habt unglaublich viel gesehen und erlebt und so Erstaunliches geleistet, daß Ihr selber zufrieden sein könntet.
Jetzt kann ich erst einmal beruhigt schlafen gehen, weil ich weiß, daß Ihr heute in einem warmen Zimmer seid.
Herzliche Grüße Oma (Opa schläft schon lange)
Tja es riecht nach … der Fähre nach Griechenland oder Albanien ?
Es lohnt sich, über Albanien zu radeln, dort sind die Leute mehr als Gastfreundlich.
Viel Spass beim Radeln.
Griechenland David! Albanien sehen wir im Frühjahr. Lg Maria & Oliver
Hallo ihr Beiden,
ja der Herbst lässt nicht mit sich spaßen. Regen, Wind, Kälte. Habt ihr dafür einen Plan? Passt auf euch auf! Rückenentspannung mit Wärme ist vielleicht noch eine Idee. U.a. finde ich die Trulli-Häuser echt witzig! Die gefallen mir, die sehen so lustig aus. Wie kommen die zu ihrem Namen? Was bedeutet der? Mehr sonnige Tage und Wärme wünschen Saskia und Thomas
Liebe Maria, lieber Oliver,
ich bin sehr besorgt, daß Ihr bei diesen niedrigen Temperaturen mit dem Zelt unterwegs seid. Aus dem Internet weiß ich, daß in Alberobello gerade 7 Grad und 84 % Luftfeuchte herrschen. Das fühlt sich bei Wind eiskalt an und es trocknet nichts. Es wäre schlimm, wenn Ihr krank werdet. Und da habe ich so bei mir gedacht, daß Ihr Euch auch entschließen könntet, Eure Reise eher als geplant zu beenden. Das wäre keine Kapitulation, denn Ihr habt unglaublich viel gesehen und erlebt und so Erstaunliches geleistet, daß Ihr selber zufrieden sein könntet.
Jetzt kann ich erst einmal beruhigt schlafen gehen, weil ich weiß, daß Ihr heute in einem warmen Zimmer seid.
Herzliche Grüße Oma (Opa schläft schon lange)
Tja es riecht nach … der Fähre nach Griechenland oder Albanien ?
Es lohnt sich, über Albanien zu radeln, dort sind die Leute mehr als Gastfreundlich.
Viel Spass beim Radeln.
Griechenland David! Albanien sehen wir im Frühjahr. Lg Maria & Oliver