Prima geschlafen haben wir in der Ferienwohnung. Was ein gutes Bett ausmacht! Nichts desto trotz sind wir bei Zeiten munter. Die Dämmerung beginnt bereits kurz vor 6Uhr und die Sonne geht gegen um 7 auf.
Gemeinsam haben wir mit Brigitte und Giovanni gefrühstückt. Dafür haben wir uns wie üblich Zeit genommen. Kurz nach um 10Uhr haben wir uns von den beiden verabschiedet. Es war ein sehr schöner amüsanter Aufenthalt. Wir werden die beiden in guter Erinnerung behalten!
Die Marschrichtung für heute kennt erstmal nur ein Ziel: nach oben! Wo wir gestern abgebrochen haben geht’s gleich weiter. Von 500m auf über 1300m soll’s gehen. Die Sonne scheint heute wieder aus vollen Leibeskräften. Da dauert es nicht lange bis wir wieder ordentlich schwitzen. Wenn wir an einem der vielen Brunnen halten um uns zu erfrischen und Wasser nachzufüllen, verursacht der kühle Wind aber doch eine Gänsehaut an Armen und Beinen. Im Schatten ist es auch deutlich kühler. Die Einheimischen laufen bereits alle mit dicker Jacke und Schuhen herum. Wie sagte Giovanni gestern: “ Es ist eben November, da trägt man das.“
Der Pass selber ist sehr unscheinbar und aufgrund der fehlenden Aussicht fahren wir gleich weiter zur Ortsmitte von Gambarie. Der Ort liegt direkt am Pass. In der warmen Sonne lassen wir uns bei einem Picknick trocknen und wärmen. Die Landschaft ist in ein weiches warmes Herbstlicht getaucht, wie ich es von zu Hause kenne. Nur eben hier auf über 1300m!
Auf der anderen Seite fahren wir durch viele bunter Herbstwälder. Oliver meint, es sieht aus wie in der Dresdner Heide. Mich erstaunt es so viel Wald vorzufinden. Ich hatte mit einer ähnlich karken Landschaft wie auf Sizilien gerechnet. Die vielen unzugänglichen Wälder und Hänge erschweren das Finden eines Schlafplatzes. Etwas Sonne möchten wir noch ab bekommen. Wir fahren bis Delinuova und finden nichts. Von da geht’s nach Scido. Dort finden wir an der Strasse einen kleinen Olivenhain. Die Bäume sind hoch und darunter sieht es sauber aus. Wir fragen einen Mann der in der Nähe arbeitet ob es okay ist wenn wir dort zelten. Zuerst dachte er wir wollen nach dem Weg fragen (Er wollte uns weg von den Bergen schicken. Wenn er wüsste…), dann versteht er und es ist okay.
Fix bauen wir das Lager auf und Oliver kann endlich die Nudeln mit T-Soße kochen, welche wir seit drei Tagen mit uns rumschleppen. Die Sonne ist nun (17Uhr) auch schon hinter den Bergen verschwunden. Die Nächte werden bereits deutlich kühler. Wir verkrümeln uns nach dem Essen schnell im Zelt.