02.11. Taormina – Mili San Marco 46km, Ø15,6km/h, 2:57h, Gesamt 11027km
01.11. Maria war wieder zeitig wach, so dass ich “nachziehen” muss. Heute gibt es ein besonderes bzw. für uns neuartiges Frühstück. Süßer Zement! Naja, ursprünglich sollte es Grießbrei werden. Da werden wir noch probieren und üben müssen bis es sich gut anfühlt im Mund und Magen. Unsere heutige Etappe soll nur bis Taormina gehen. Die Ätna-Pass-Tour lassen wir witterungsbedingt ausfallen. Dicke Wolken umhüllen den Vulkan. Nach nur 7km Fahrt waren wir einkaufen. Ein kleines ordentliches 2. Frühstück haben wir angehängt. Der Automaten-Espresso am Eingang war ebenfalls Spitze. Die weitere Strecke ist ziemlich anstrengend wegen der ständigen kurzen Anstiege und zum Teil sehr schlechten Fahrbahn. 22km geschafft und wir machen wieder eine Pause. Diesmal ist jedoch eine Strassen-Gelati-Bude mitschuldig! Gleich zweimal haben wir Eis geschleckt! Lecker viel und preiswert. Dann konnten wir mehr oder wenig zügig die verbleibenden Kilometer bis Taormina abspulen. Plötzlich tat sich vor uns die Sicht auf das Städtchen oben am Berg auf. Puh…da noch hoch? Hmm ja! Gut 200 steile Höhenmeter und wir stehen in einem von sehr vielen Menschen überlaufenen Taormina mit gefühlt nur Hotels. Und hier sollen wir ein wilden Schlafplatz finden? Tatsächlich, wir sehen einen bevor in einer Stunde 17Uhr die Sonne untergeht. Um dahin zu kommen müssen wir an zwei kläffenden Hunden vorbei. Einer davon lief frei herum. Unbedingt wollen wir zu dem Platz und erstmalig nehmen wir unser Pfeffergel in die Hand. Ich bewaffne mich zusätzlich mit einem Stein. In Drohhaltung und mit Gebell gehen wir mit den Rädern durch die “Kampfzone”. “Guck mal, die Töle bekommt Schiss.” Knurrend und verunsichert geht der Hund uns aus dem Weg. Das freut uns! Das Zelt aufbauen, Waschen, Abendbrot mit Blick rüber nach Kalabrien und auf Taormina und schwups gehen wir recht zeitig schlafen.
02.11. Ein klarer Sonnenaufgang lockt uns aus dem Zelt. Der Himmel sieht insgesamt vielversprechend gut aus. Ich bekomme Maria überredet, die schweren Räder nochmal steil hoch durch Taormina auf die andere Seite zu einer Aussicht zu schieben. Und das war genau richtig! Einen tollen Blick auf den über 3300m hohen Vulkan Ätna konnten wir genießen. Mit Rauchfahne, denn er ist noch aktiv!
Sehr entspannt rollt es sich dann auf der Strasse nach Mili San Marco. Auf der gegenüberliegenden Seite der Meerenge sehen wir bereits die steile Küste von Kalabrien. Die reichhaltige Vegetation diesseits lockt mit verführerischen bunten Blüten. Die Ortschaften sind reich verziert mit Kletterpflanzen, welche viele Blüten tragen und prächtigen Hibisken. Wir sind ganz begeistert von der blühenden Vielfalt. In Mili San Marco hat Maria für uns bei Dino eine Unterkunft über die Radler Community “Warmshowers” organisiert. Knapp 10km vorher winkt ein Autofahrer zu uns und ruft laut “Mariaaa!” Wir stoppen verwundert und es ist Dino. Wir sollen langsam machen, er muss noch was erledigen. Kein Problem, wir trinken am Treffpunkt paar Km weiter einfach ein Kaffee. Später eilten wir hinter seinem Auto her. Gut so, denn das Haus hätten wir nie gefunden. Es ist sehr versteckt und nur über steile Gässchen zu erreichen. Eine warme Dusche, Bett und Waschmaschine – Perfetto! Mille Grazie Dino!