25.06. Heute war ein Gammeltag. Nicht weil wir keine Lust hatten, sondern wir warteten auf die Fähre nach Gotland und diese fährt erst am Nachmittag. Gerade als wir früh aufstehen wollen, klopften ein paar Regentropfen vom Himmel auf’s Zelt. Dann eben nochmal bisschen warten. Es dauert aber nicht lange und wir können aus dem Zelt kriechen. Sehr schön ist es auf den Klippen zwischen den Steinen. Romantik pur! Aber bei der kleinsten Bewegung läuft der Schweiß. Es ist schwülwarm heute. Irgendwie werden die Taschen voll und wir radeln zum Hafen. Dort haben wir gestern Abend Duschen gesehen!! ? Gegen einen kleinen Obolus konnten wir sie nutzen. Besser als auf dem hiesigen überteuerten Zeltplatz, wo die Dusche noch extra kostet… Alles ist sauber und sehr geräumig. Ich nehme gleich noch bissel Wäsche mit unter die Dusche. Hinterher sind wir neue Menschen. Die letzte Dusche lag doch etwas länger zurück… Während die Wäsche trocknet, besorgt Oliver die Fahrkarten (saftige 100 Euro gehen dabei drauf, wegen „Mittsommer“) und geht einkaufen. Ich habe Zeit zum lesen. Nach einem kleinen Nachmittag-Snack können wir zur Fähre. 16:30 ist Abfahrt und die Fahrt dauert etwas über 3 Stunden. Die Überfahrt selber ist unspektakulär. Das Meer lag ruhig im Sonnenlicht und die Fähre fuhr zügig mit 28 Knoten (52km/h). Da ein Sitzplatz gebucht werden musste fühlte es sich ein bissel an wie im Flugzeug. Es lief sogar ein Film. Dafür soll Wi-Fi extra kosten. Verstanden oder gekauft haben wir das nicht. Am Abend erreichen wir Visby, die Hauptstadt auf Gotland. Wir fahren gleich aus ihr hinaus, um einen Schlafplatz zu finden. Visby schauen wir uns später an. Gute 15km radeln wir noch um an den Strand zu kommen. Diesmal sind wir nicht die einzigen Wildcamper. Mit den letzten Sonnenstrahlen essen wir Abendbrot. Der erste Sonnenuntergang über dem Meer seit langem und es wird sogar wieder etwas dunkler.
26.06. Zeitig in der Früh gab es einen heftigen Wolkenbruch. Der Regen trommelte richtig laut auf’s Zelt. Irgendwie bin ich dann nochmal eingeschlafen. Danach erwartete uns wieder herrliches Wetter. Die Ostsee lag ruhig vor uns und ringsum eine wunderbare Stille. Bis auf das gekreische der Möwen zwischendurch. Natur halt. Zeitig wie schon lange nicht mehr geht’s los. Zunächst steil rauf auf die Klippen. Die Westseite der Gotlandinsel besteht zum größten Teil aus Steilklippen. Oben drauf stehen Kiefernwälder und Sträucher. Neben den Strassen und Radwegen blühen fröhlich die verschiedensten Blumen. Lange nicht mehr haben wir solch eine Vielfalt gesehen. Ich bin begeistert. Das radeln macht auf den guten Wegen richtig Spaß und auf den Strassen herrscht kaum Verkehr. Bei Lickershamn machen wir einen Abstecher an den Strand. Dort finden sich, wie auch an anderen Stellen der Insel, „Raukar“. Das sind eigentümliche Gesteinsgebilde aus Kalkstein. In Lärbro gibt es eine ausgiebige Pause. Ich sinniere darüber, dass ich es erstaunlich fand als mein Vati eine Reise mit seinem Motorrad gemacht hat und nur sehr begrenzt Platz für Wäsche und Campingausrüstung hatte. Dabei habe ich mein Rad betrachtet und zu Oliver gesagt: „Im Gegensatz zum Vati müssen wir unser Zeug mit Muskelkraft durch die Gegend fahren.“ Weiter geht’s später nach Slite an den Strand. Wir wollen uns in der Ostsee erfrischen, schwimmen und waschen. Einfach herrlich das Wasser, klar sauber und angenehm warm. Gut erfrischt suchen wir uns einen Schlafplatz. Am Strand kurz vor Åminne bauen wir unser Zelt auf. Oliver kocht schwedisch einen feinen Reistopf mit…, na klar, Köttbullar! Beim Abwaschen bemerken wir hinter uns sehr schnell aufziehende dunkle Wolken. Sie rasen förmlich auf uns zu und der Wind ist auch sehr kräftig geworden. Wir geben Gas um in’s Zelt zu kommen. Da wir keine Heringe in den Boden bekommen, beschweren wir die Enden des Zeltes mit Steinen. Na, ich bin mal auf die Nacht gespannt… ?
7 thoughts on “25./26.06. Tag 71+72 Gotland”
Hallo Ihr Lieben,
liebe Grüße aus der Heimat. Wir genießen hier die sonnigen Tage, verfolgen die Fussball-EM und lesen regelmäßig eure Reiseberichte. Danke!! Weiter so.
In 10 Tage werden wir in de Urlaub starten. Wir werden uns die südtiroler Berge im Sommer anschauen und erwandern.
Ansonsten geht bei uns alles seinen gewohnten Gang.
LG und weiterhin viele, tolle Erlebnisse von den Biedermännern und-frauen.
Hallo! Vom Fussball bekommen wir hier – zum Glück – gar nichts mit.
Wir wünschen Euch viel Spaß in St. Magdalena. Grüßt die Almenwirte und habt eine schöne Zeit.
Bis bald viele Grüße Maria & Oliver
Liebe Maria, lieber Oliver,
wir sind heute von den mecklenburger Seen wieder nach Hause zurückgekehrt. Gezeltet haben wir auf einem Zeltplatz, wo sich buchstäblich Fuchs und Hase gute Nacht sagten. Wir hatten eine große Wiese nur für uns, dem Fuchs, am letzten Abend zwei Hasen, etlichen Vögeln, die zu beobachten waren, u.a. Drosseln, die ihre schon flüggen Jungen noch fütterten, Bachstelzen, die den Zeltfirst als prima Aussichtspunkt nutzten und um dabei gleich mal zu scheißen…und speziell am Abend Mücken. Aber das kennt ihr ja. Der Fuchs steckte in der ersten Nacht schon seine Schnauze unter der Zeltplane durch, um uns die Knacker zu klauen. Aber nicht mit Mutti! An den folgenden Abenden bin ich ihm dann auch hinterhergerannt, um ihn zu vertreiben. So richtig beeindruckt hat ihn das wohl aber nicht.
Eine Nacht zeltete noch ein Holländer auf „unserer“ Wiese. Er sah so ähnlich aus wie Ihr. Er kam mit seinem vollgepackten Fahrrad von Norden, war auf dem Weg nach Berlin, um dann nach Westen weiterzufahren und durch Belgien nach Holland zurückzukehren. Er macht jedes Jahr drei Wochen Radtour, ohne seine Frau.
Ein Paddelboot haben wir uns einen Nachmittag ausgeliehen. Mutti nervten die Motorboote und sie konnte nicht so recht entspannt genießen. Aber wir konnten im Schilf Blessrallen und Haubentaucher mit Jungen und ein Schwanennest mit Jungschwänen und beiden Altschwänen beobachten.
Mir ist jetzt mal so eingefallen, ihr seid inzwischen über 4000km gefahren. Habt Ihr schon mal die Ketten an den Rädern gewechselt?
Viele Grüße, Vati/Uwe
Liebe Maria, na, in Botanik brauchst Du wohl doch noch etwas Nachhilfe. Diese „wilden Orchideen“ stehen heute früh auf Omas Geburtstagstisch und ich habe sie an unserem Weg gepflückt. Dort wachsen nämlich schöne bunte Platterbsen, die zu den Schmetterlingsblütengewächsen gehören und die Du im nächsten Jahr hier bei uns bewundern kannst.
Ansonsten fahren wir in Gedanken mit Euch und freuen uns mit Euch über die schönen Erlebnisse.
Liebe Grüße von Opa, natürlich auch von Oma.
Immer wieder sind Hella und Peter schneller mit dem Crashkurs in Botanik. Schade. Aber ich habe auch gleich die Erbse gesehen. Aber, wenn ihr nicht zu schnell radelt, werdet ihr in der Landschaft gewiss irgendwann einmal wirkliche Orchideen finden.
Ihr könnt es auch halten wie Bettine: „Rosa Blume!“
Grüßt Schweden von mir!!
Nochmal: Fand irgendwo Bild Nr. 0611 – Das sieht wirklich aus wie eine Orchidee, aber das Bild ist nicht hier in der kleinen Auswahl zu sehen.
Zum „Was brauch ich roten Mohn…“ – nun ich sage „High!“
?Saskia
Liebe Maria, lieber Oliver,
wie Ihr sebst festgestellt habt, gedeiht auf kalkreichen Böden eine erfreulich artenreiche Flora, wie wir das auch von den Dolomiten kennen. Damit Ihr wißt, womit Ihr es zu tun habt, will ich helfen.
Bild 605: Hauhechel
Bild 609: Wachtelweizen
Bild 611: Hornklee
Die Hauhechel und der Hornklee sind ebenso wie die Platterbse Schmetterlingsblütengewächse. Das Typische ist, dass bei ihnen die unteren Blütenblätter zu einem Schiffchen zusammengewachsen sind.
Lippenblütengewächse sind zum Beispiel Taubnesseln, Salbei oder Minze.
Ich will nachher in den Garten gehen. Die Mutti kommt auch. Dann wollen wir versuchen, den Opa zu ersetzen, der zu seiner Radpartie mit den Ambassadoren im Emsland weilt.
Herzliche Grüße Oma
Hallo Ihr Lieben,
liebe Grüße aus der Heimat. Wir genießen hier die sonnigen Tage, verfolgen die Fussball-EM und lesen regelmäßig eure Reiseberichte. Danke!! Weiter so.
In 10 Tage werden wir in de Urlaub starten. Wir werden uns die südtiroler Berge im Sommer anschauen und erwandern.
Ansonsten geht bei uns alles seinen gewohnten Gang.
LG und weiterhin viele, tolle Erlebnisse von den Biedermännern und-frauen.
Hallo! Vom Fussball bekommen wir hier – zum Glück – gar nichts mit.
Wir wünschen Euch viel Spaß in St. Magdalena. Grüßt die Almenwirte und habt eine schöne Zeit.
Bis bald viele Grüße Maria & Oliver
Liebe Maria, lieber Oliver,
wir sind heute von den mecklenburger Seen wieder nach Hause zurückgekehrt. Gezeltet haben wir auf einem Zeltplatz, wo sich buchstäblich Fuchs und Hase gute Nacht sagten. Wir hatten eine große Wiese nur für uns, dem Fuchs, am letzten Abend zwei Hasen, etlichen Vögeln, die zu beobachten waren, u.a. Drosseln, die ihre schon flüggen Jungen noch fütterten, Bachstelzen, die den Zeltfirst als prima Aussichtspunkt nutzten und um dabei gleich mal zu scheißen…und speziell am Abend Mücken. Aber das kennt ihr ja. Der Fuchs steckte in der ersten Nacht schon seine Schnauze unter der Zeltplane durch, um uns die Knacker zu klauen. Aber nicht mit Mutti! An den folgenden Abenden bin ich ihm dann auch hinterhergerannt, um ihn zu vertreiben. So richtig beeindruckt hat ihn das wohl aber nicht.
Eine Nacht zeltete noch ein Holländer auf „unserer“ Wiese. Er sah so ähnlich aus wie Ihr. Er kam mit seinem vollgepackten Fahrrad von Norden, war auf dem Weg nach Berlin, um dann nach Westen weiterzufahren und durch Belgien nach Holland zurückzukehren. Er macht jedes Jahr drei Wochen Radtour, ohne seine Frau.
Ein Paddelboot haben wir uns einen Nachmittag ausgeliehen. Mutti nervten die Motorboote und sie konnte nicht so recht entspannt genießen. Aber wir konnten im Schilf Blessrallen und Haubentaucher mit Jungen und ein Schwanennest mit Jungschwänen und beiden Altschwänen beobachten.
Mir ist jetzt mal so eingefallen, ihr seid inzwischen über 4000km gefahren. Habt Ihr schon mal die Ketten an den Rädern gewechselt?
Viele Grüße, Vati/Uwe
Liebe Maria, na, in Botanik brauchst Du wohl doch noch etwas Nachhilfe. Diese „wilden Orchideen“ stehen heute früh auf Omas Geburtstagstisch und ich habe sie an unserem Weg gepflückt. Dort wachsen nämlich schöne bunte Platterbsen, die zu den Schmetterlingsblütengewächsen gehören und die Du im nächsten Jahr hier bei uns bewundern kannst.
Ansonsten fahren wir in Gedanken mit Euch und freuen uns mit Euch über die schönen Erlebnisse.
Liebe Grüße von Opa, natürlich auch von Oma.
Immer wieder sind Hella und Peter schneller mit dem Crashkurs in Botanik. Schade. Aber ich habe auch gleich die Erbse gesehen. Aber, wenn ihr nicht zu schnell radelt, werdet ihr in der Landschaft gewiss irgendwann einmal wirkliche Orchideen finden.
Ihr könnt es auch halten wie Bettine: „Rosa Blume!“
Grüßt Schweden von mir!!
Nochmal: Fand irgendwo Bild Nr. 0611 – Das sieht wirklich aus wie eine Orchidee, aber das Bild ist nicht hier in der kleinen Auswahl zu sehen.
Zum „Was brauch ich roten Mohn…“ – nun ich sage „High!“
?Saskia
Liebe Maria, lieber Oliver,
wie Ihr sebst festgestellt habt, gedeiht auf kalkreichen Böden eine erfreulich artenreiche Flora, wie wir das auch von den Dolomiten kennen. Damit Ihr wißt, womit Ihr es zu tun habt, will ich helfen.
Bild 605: Hauhechel
Bild 609: Wachtelweizen
Bild 611: Hornklee
Die Hauhechel und der Hornklee sind ebenso wie die Platterbse Schmetterlingsblütengewächse. Das Typische ist, dass bei ihnen die unteren Blütenblätter zu einem Schiffchen zusammengewachsen sind.
Lippenblütengewächse sind zum Beispiel Taubnesseln, Salbei oder Minze.
Ich will nachher in den Garten gehen. Die Mutti kommt auch. Dann wollen wir versuchen, den Opa zu ersetzen, der zu seiner Radpartie mit den Ambassadoren im Emsland weilt.
Herzliche Grüße Oma