22.06. Tag 68 Åland

Kastelholm – Mariehamn  55km, Ø16,5km/h, 3:19h, Gesamt 4179km

Geweckt wurden wir als es zu warm im Zelt wurde. Die Sonne strahlte schon kräftig am frühen Morgen. Also raus aus den Zelten. Der Vormittag ging schnell dahin, während wir packten, frühstückten und einfach nur quatschten.

Um 10 Uhr öffnete das Freilichtmuseum nebenan, welches wir uns noch gemeinsam anschauten. Es besteht aus mehreren alten urtümlichen Holzhäusern der Region Åland, die zu einem beispielhaften Hof zusammen gestellt wurden. Er besteht aus Ställen, Speichergebäuden, Wohnhäusern und Wirtschaftshäusern. Alles sehr hübsch arrangiert. Für die anstehende Midsummer Feier wurde auch schon alles vorbereitet.

Da wir noch eine ganze Weile quatschten, auch mit anderen Radfahrern die vorbei kamen, war es nach Mittag als wir uns voneinander verabschiedeten. Aber später könnten sich unsere Weg nochmal kreuzen. Mal sehen. Die beiden fuhren weiter nach Norden und wir nach Westen zur kleinen Inselrundfahrt. Hauptsächlich gibt es Wälder und Felder, dazwischen liegen weit verstreut winzig kleine Dörfer. Alles liebevoll gestaltet und gepflegt. Die kleinen Strassen schlängeln sich über die Insel.

Kurz vor Ende unsere Rundfahrt kommen wir an einem einzelnen Hof vorbei, auf welchem ein schicker Oldtimer steht. Das müssen wir uns näher ansehen. Es ist ein Ford Skyliner aus dem Jahre 1959. Der Besitzer kam sofort zu uns, als er uns auf seinem Hof sah. Stolz präsentierte er uns den Wagen. Er ließ den Motor an – ein schönes kräftiges blubbern – und machte das Verdeck auf. Oliver ließ es sich nicht nehmen zu fragen ob eine kleine Spritztour möglich ist. Aber selbstverständlich! ? Doch zuvor sollen wir noch in die Garage schauen. Da steht sein flottes Pferd, ein Ford Mustang, aber im Moment zur Reparatur. Kolbenschaden am Motor! Stolz zeigt er uns die Urkunde von seiner Teilnahme am 1/4Meile-Rennen in den USA: 0 auf 100 in 1,3 Sekunden! Aber zurück zum Skyliner. Bei dem schönen Wetter können wir mit offenem Verdeck fahren und dank durchgehender Stizbank sitzen wir vorne zu dritt. Was für eine Freude sich so den Wind um die Ohren pusten zu lassen. Da können unsere Räder nicht mithalten… Eine sehr angenehme Art zu Reisen. Und der Sound! Nur die Bekleidung war nicht ganz Stilecht. ? Oliver ist ganz begeistert (seine erste Fahrt im Cabrio) und wollte einen Deal mit Bo vorschlagen, unsere Räder gegen das schöne Auto. Doch Bo ließ sich nicht darauf ein. Hm, warum wohl… Wieder zurück führte er uns zu seiner Frau, damit wir noch „Hallo“ sagen. Eine sehr herzliche Frau und total begeistert von unserer Tour. Mit vielen Glücksgefühlen verabschieden wir uns und fahren weiter nach Mariehamn. Dort kaufen wir ein paar Vorräte für die Überfahrt. Am Hafen können wir in der Abendsonne Abendbrot essen, ehe wir uns in der Aufenthaltshalle aufwärmen gehen. Die Nacht verbringen wir gleich am Hafen. Zum Schlafen legen wir uns auf die nahen Parkbänke…