11.03. Tepelena – Kreis Fier 84km, Ø16,2km/h, 5:11h, Gesamt 14533km
10.03. Die Sonne geht in Albanien eher auf als in Griechenland. Hier ist wieder MEZ. Wir lassen die Uhr gleich wie sie ist, da eh bald Sommerzeit gilt. Um sechs Uhr bin ich wach und draußen ist’s schon hell. Einfach noch etwas träumen vor dem Frühstück. Bevor wir aus der Stadt kommen kaufen wir eine Kleinigkeit ein und Oliver besorgt im Mobilfunkladen eine Prepaid SIM-Karte für Albanien für 500 Lek (3,70 EUR) mit 400 Lek Guthaben. Sonst kostet 1 Minute anrufen 99EuroCent! Allerdings bekommen wir momentan die zusätzlichen 100 Freiminuten und 500MB Datenvolumen nicht aktiviert. Wir verlassen das Städtchen Përmet und alle Augen verfolgen uns dabei. Der Vormittag geht schnell rum.
Für die weitere Strecke sind wir am überlegen ob wir über den Naturpark ‚Bredhi i Hotovës‘ fahren oder geradewegs nach Berat. Als wir nach 10km die Strasse zu dem Naturschutzgebiet rechts abbiegen sehen, kommen uns leichte Zweifel zur Beradelbarkeit. Eine typische albanische Nebenstrasse aus Sand, Schotter und spitzen Split. Immerhin sind 36 km plus 800 Höhenmeter zu überwinden um in das nächste Tal zu gelangen. Na los, einfach probieren. ? Die Landstrasse fährt sich sehr bescheiden, es rüttelt ordentlich. Wir sind gerade einen Kilometer weit gekommen und och neee… Olivers Hinterrad ist platt! Zum 5. Mal auf der Tour! Die Aufgabenverteilung ist klassisch klar, Oliver flickt den Reifen und ich koche Kaffee. Die Reifenmäntel sind schon dolle porös. Bei Oliver steckten an den Stellen, wo der Mantel durch die vorherigen Platten schon Löcher hat kleine spitze Steinchen drin. Ersatzreifen haben wir keine, so beschließen wir weiter der Hauptstrasse zu folgen. Derweil sammeln sich am Horizont über den Bergen dicke Wolken.
Wir schieben die Räder das kurze Stück zurück. Sicher ist sicher. ? Nach wenigen Kilometern bessert sich der Zustand der Strasse erheblich. In dem kleinen Örtchen Këlcyra machen uns die Menschen verständlich, das die Strasse nach Berat nicht weiter zu befahren ist. Ein junger Mann zeigt eine große Lücke. Wir deuten das als kaputte oder fehlende Brücke. Hmm, so ein Mist und nun? Uns bleibt nur nach Tepelena abzubiegen und durch eine tiefe Schlucht zu fahren. Dicke regenschwere Wolken hängen über ihr. Erste Blitze tauchen auf. Es sind nur 23km bis Tepelena. Los geht’s. Doch halt! Schnell stellen wir fest, nee lieber nicht so schnell. In einem Restaurant winkt uns ein junger Mann hinein und wir finden Unterschlupf. Mit Kaffee warten wir bis der Regen etwas abzieht und halten ein Schwätzchen mit dem Mann. Generell ist ein Schwätzchen hier mit eigentlich allen Menschen ganz einfach und sofort möglich. Als es heller wird und nur wenig tröpfelt wagen wir uns wieder weiter. Doch wir sind „Glückspilze“! Wenig später sind wir klatschnass! Der Regen mit Gewitter hat extra auf uns gewartet. Zwischen den Bergen hängt es jetzt fest. Naja, tapfer sein und durch! Ausgerechnet wir Wasserscheuen… Hände und Füße sind kalt und steif vor Nässe. Vom Tal haben leider nix weiter gesehen. Erschöpft erreichen wir Tepelena.
Ich wünsche mir schnell ein Dach über den Kopf. Am Ortseingang hält uns ein Mann an und meinte er wäre Taxi-Fahrer.? Wenn wir wollen kann er uns für 50€! die 200km bis Tiranë fahren. Wir lehnen das Angebot dankend ab. Wir erklären ihm das wir Albanien erradeln. Der Mann guckt ganz ungläubig. Eine Frau winkt uns zu, ob wir ein Hotelzimmer möchten. Es ist das einzige Hotel der Stadt und war wohl früher eine Kaserne. Das ist die bisher primitivste Unterkunft der ganzen Tour. Naja was soll’s. Zelten ist schlecht und zum Herumfragen fehlt uns die Lust. Außerdem friere ich! Mit dem Gefühl russische Soldaten zu sein ziehen wir ein. Das Bad ist der Hammer! Vorsicht, Stromschlag-Gefahr! Oliver’s Lied im Kopf von Stern Meißen: „Eine Nacht in der Ewigkeit, eine Nacht, wie im Fieber.“
11.03. Die Sonne tut sich noch schwer heute morgen. Zeitig um 9Uhr früh sitzen wir auf den Rädern. Die geplante Strecke an die Küste nach Vlora können wir auch nicht fahren. Da bleibt uns nix weiter als die Europastrasse nach Fier zu nehmen. Diese lässt sich erstaunlich gut fahren. Dank eines durchgängig breiten Seitenstreifen und zum Samstag hält sich der Verkehr in Grenzen.
Nach wenigen Kilometern werden wir von ein paar jungen Leuten zu einem Kaffee heran gewunken. Klar machen wir. Sie laden uns ein. Weiter folgen wir ein ganzes Stück dem Fluss Vjosa. Das Tal ist weit, die Felder grün, das Flussbett breit und ausgespült. Zügig geht’s vorwärts. Links und rechts erheben sich noch schneebedeckte Berge. Später geht es für uns durch eine große Ebene. Die letzten 20km bis Fier werden uns durch einen kräftigen Gegenwind aus Norden versüßt, äh versalzen. ? Anerkennung zollen uns sehr viele Autofahrer und Fußgänger. Förmlich vom Winde verweht erreichen wir am Nachmittag Fier. Eine quirlige Stadt. Wieder einmal bringt uns das rege Treiben auf den Strassen zum Staunen.
1 thought on “10./11.03. Tag 331/332 Albanien”
Ciao Maria & Oliver,
wir haben Euch nicht vergessen,verfolgen von Zeit zu Zeit Eure Reise leider haben wir uns nicht gemeldet wegen privaten angelegenheit.Bei uns ist immer noch mistwetter.
Zum Glüch Heute haben wir Sonne und könnten an der Terrasse sitzen und glas Wein trinken.Heute habe wieder Radfahrer gesehen und eine deutsche Auto mit BOR kennzeichen,Ich beneide Ihr/Euch dass der Mut habt solche leistung zu leisten,Hut ab.
Viel Spass in Albanien und Liebe Grüße von Brigitte & Giovanni
Ciao Maria & Oliver,
wir haben Euch nicht vergessen,verfolgen von Zeit zu Zeit Eure Reise leider haben wir uns nicht gemeldet wegen privaten angelegenheit.Bei uns ist immer noch mistwetter.
Zum Glüch Heute haben wir Sonne und könnten an der Terrasse sitzen und glas Wein trinken.Heute habe wieder Radfahrer gesehen und eine deutsche Auto mit BOR kennzeichen,Ich beneide Ihr/Euch dass der Mut habt solche leistung zu leisten,Hut ab.
Viel Spass in Albanien und Liebe Grüße von Brigitte & Giovanni