13.02. Agio Anargiroi – Mystras 37km, Ø13,2km/h, 2:49h, Gesamt 13667km
14.02. Mystras 0km, Gesamt 13667km
13.02. Sachte Sonnenstrahlen locken uns aus der (Schlaf)Kapelle. Das Frühstück bereite ich (dummerweise) im Schatten zu. Meine Hände und Füße frieren schnell. Zum Essen setzen wir uns aber in die Sonne. Das tut sehr gut und so können wir das Frühstück in aller Ruhe genießen. Mit dem Bergpanorama und der friedlichen Stille ringsum ist das einfach herrlich.
Unser Weg führt uns in die Nähe von Sparta. Da gibt es einen Lidl und das wollen wir nutzen zum Vorräte auffüllen. Die Strecke dahin ist sehr hügelig und schön. Der Verkehr hält sich in Grenzen. Die Luft ist heute doch deutlich kühler als gestern und der Wind nochmals um einiges kräftiger. Da haben wir gut dagegen anzustrampeln. Hach ja, wie schön wäre es in kurzer Hose und T-Shirt zu fahren. Früh gemütlich auf der warmen Wiese zu sitzen. Da ist mehr der Wunsch Vater des Gedankens. Wie uns immer wieder bestätigt wird ist dieser Winter der härteste seit Jahren. Besonders in Südeuropa. Während wir so dahin radeln, packen wir unsere Feigen- und Mimosentheorie aus. Wir wissen, im Winter werden wir vorsichtshalber keine längere Radtour in Europa mehr machen. ?
Oliver geht heute bei Zeiten die Puste aus. Er möchte nicht mehr groß weiter fahren. Es zieht auch schon wieder zu und wird noch frischer. Ich habe nichts dagegen. Nach dem Einkaufen suchen wir ein warmes Zimmer. Während dessen kommt ein Herr vorbei der mit seinem Auto neben unseren Rädern parkt. Er sagt immer wieder „Sorry, Sorry“. Ich wundere mich noch wofür. Eh wir uns versehen liegen in unserem, eh schon zu vollen Wagen, zwei Hände voll großer leuchtender Orangen. ? Dafür muss er sich doch nicht entschuldigen. ? Bloß wohin damit? Wiegt ja alles nichts… Ich klemme mir noch zusätzlich zwei Beutel hinten ans Gepäck. Ein Zimmer finden wir in Mystras. Das ist nicht weit entfernt. Die Strecke ist auch sehr moderat zwischen Oliven- und Orangenhainen.
Am Quartier entscheiden wir uns dafür noch eine Nacht länger zu bleiben. Da haben wir Zeit uns das historische Mystras anzusehen. Ach ja, Blätter oder Knospen an den Feigen haben wir bisher noch nicht gesehen!
14.02. Ein strahlender Tag erwartet uns. Zum Frühstück bekommen wir frischen Orangensaft und Kuchen von unserer Wirtin serviert. Die Räder haben heute Pause. Wir machen uns zu Fuß auf zum alten Mystras.
Mystras ist eine alte byzantinische Ruinenstätte. Einige Kirchen mit kunstvollen Freskenmalerein sind noch gut erhalten sowie ein Kloster, welches noch bewohnt wird. Auf 460m Höhe sind die Reste einer alten Burg vorhanden. Der Weg nach oben mutet stellenweise recht mystisch an, die Natur holt sich so nach und nach ihren Platz zurück. Dazwischen finden sich die Reste vieler Steinmauern. Was das Mystras wirklich besonders macht ist seine einmalige Lage. Von oben haben wir eine berauschende Aussicht auf Sparta, das gegenüberliegende Parnon-Gebirge (höchste Erhebung 1940m) und im Rücken das Taygetos-Gebirge (Profit Ilias 2407, höchste Erhebung und höchster Berg des Peloponnes).
In den Mauern der alten Burg legen wir ein Picknick ein und genießen das Naturpanorama bis uns der kalte Wind wieder nach unten treibt. Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher zu einer kleinen Kapelle oberhalb des neuen Mystras. Ein lauschiges windgeschütztes Plätzchen. Dabei überlegen wir uns einfach noch eine Nacht länger zu bleiben. Morgen wollen wir wandern gehen weil die Landschaft hier so schön ist. ?
Eine Veränderung ist eingetreten: Wir haben heute leuchtend gelbe Mimosen gesehen und an einigen Feigenbäumen lugen ganz kleine Knospen hervor. Wir werten das als gutes Zeichen, dass der Frühling sich doch immer mehr durchsetzt!
Hallo, ihr Beiden,
herzliche Grüße von uns. Wir haben eure Berichte der letzten Tage heute hier gemeinsam mit Bettine gelesen. Wir sind gerade in Pforzheim bei ihr zu Gast. Grüße somit von uns Dreien.
Maria, deine Beschreibungen bleiben ein Genuss und ich habe das Gefühl, sie werden immer noch besser. Deine Sprache ist sehr malerisch und so können wir uns Landschaft, Geschehen und Gefühle gut vorstellen.
Ich grüße auch von den Amaryllen zu Hause. Sie treiben gerade aus und haben frische Erde, so hält auch bei uns ein Stück Frühling Einzug.
Gute Weiterreise, wenig Wind und viel
Saskia, Thomas, Bettine
Hallo ihr Drei!
Viele liebe Grüße von uns an euch. Von den Eltern haben wir erfahren, dass ihr einen schönen Urlaub verbracht habt. Nächstes Jahr gestalten wir die Woche wieder lustig mit! Nun noch ein paar schöne Tage in Pforzheim.
Ich freue mich zu lesen das es meinen Amaryllen gut geht und sie euch bald Farbe in die Wohnung bringen.
Bis bald einmal zu Hause. 😉
Maria & Oliver
PS was wolltest du uns noch viel wünschen?