11.02. Es ist immer noch grau und der kalte Nordwind bläst weiter stark. Wir haben keine Lust auf einen Gammeltag und machen uns auf, nach der Suche nach dem Sonnenschein. Nach rauschenden 5km südwärts mit Rückenwind biegen wir nach Westen in die Berge ab. Es gilt einen kleinen 480m hohen Pass zu bewältigen um zur anderen Küstenseite zu gelangen. Auf der anderen Seite sieht’s heller aus und das treibt uns vorwärts. Über den Pass werden wir förmlich rüber geweht. Zum Halten haben wir keine Chance. Der Wind haut beinahe die Räder um. Schnell rollen wir nach unten!
Am Fuß der Berge wird es schnell spürbar wärmer und nach wenigen Kilometern liegt die Wolkendecke hinter uns und die Sonne kommt strahlend zum Vorschein. Wow…, 15°C! Im Nu tauen die Füße und Hände auf. Wie gerufen kommt für uns ein schönes Picknickplätzchen mit Aussicht. ?
In Küstennähe geht es weiter nordwärts. Der Wind nun wieder von vorne. In der Sonne sieht alles gleich viel freundlicher aus. Es erweckt einen ersten Hauch von Frühling. Auf den Wiesen sprießen die bunten Blüten der Blumen. Das Gras und die Blätter leuchten in einem satten grün. Ein herb frischer Duft nach Kräutern und Blüten liegt in der Luft. Darauf hat der Radler Lust!
Unweit vom Strand entdecken wir eine einzelne Kapelle auf einem Felsen. Die gucken wir uns mal näher an. Ein großes Vordach umgibt die Kapelle und es gibt fließendes Wasser. Hier bleiben wir. Den restlichen Nachmittag lassen wir uns von der Sonne wärmen und stellen das erste Mal unser neues Zelt auf. Wow, was für ein Platz! Es ist größer als das Alte. Jetzt gibt’s keinen Streit mehr um den meisten Schlafplatz. ?
Zu unserem Pech geht im Dunkeln vor der Kapelle ein großes Scheinwerferlicht an. So’n Mist, es leuchtet direkt ins Zelt. Dann nochmal umziehen. An der Seite ist noch genügend Platz. Allerdings weht hier der Wind deutlich stärker. Nun sitzen wir in unserem Zelt und der Wind zerrt und rüttelt an der Plane. Das kann ja eine heitere Nacht werden.
12.02. Irgendwann in der Nacht hat der Wind nachgelassen und wir konnten ruhig schlafen. Mit dem Aufstehen warten wir bis die Sonne hochkommt, die sich danach elegant hinter einige Wolken zurückzieht. Als wir starten ist sie dann doch wieder zur Stelle.
Der heutige Tag ist sehr kurz zu beschreiben. Es war eine anstrengende Fahrt gegen den kalten Wind. Dieser ist stärker als letztes Jahr im Frühjahr. Er wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen. Wir erfreuen uns trotzdem an der erwachenden bunten Natur und träumen von den schönen Zeltplätzen unter den Olivenbäumen.
Gut 10km Kilometer hinter Geraki, da hatten wir letzten Dezember schonmal übernachtet, finden wir eine Kapelle für uns. Zu unserer großen Freude ist sie geöffnet und drinnen relativ warm. Kaum ist die Sonne untergegangen wurde es sehr schnell kalt. Wir essen unsere Pasta und verschwinden schnell in die Schlafsäcke. Nach dem Tag sind wir ziemlich müde und schlafen bei Zeiten ein.