05.02. Potamos 0km, Gesamt 13436km
06.02. Rundfahrt Potamos – Mylopotamos – Aloizianika – Potamos 27km, Ø13,9km/h, 1:53h, Gesamt 13463km
05.02. Ein Ausflug mit Aris steht heute auf dem Programm. Zur Abwechslung mit dem Auto. ? Draußen ist es grau und mehr Wind als die letzten Tage. Davon lassen wir uns heute mal nicht beeindrucken. An das nördliche Ende der Insel soll’s gehen. Mit einem Minigeländewagen von Suzuki schaukeln wir über die Feldwege. Schneller als 20km/h war nicht drin. Wir hatten einen Heidenspaß. Aris erklärte uns, dass er diese Art des Autofahrens mehr bevorzugt als schnell fahren auf den Landstrassen.
Die letzten 1,5km gehen wir zu Fuß bis zum Leuchtturm am Ende. Der Wind zerrt hier kräftig an unseren Sachen. Über Gestrüpp und Gestein suchen wir uns einen Pfad an den Strand und zurück.
Auf kurzem Weg rumpeln wir zurück über Platia Ammos und schließlich auf asphaltierter Strasse nach Potamos. Den Nachmittag verbringen wir zu zweit, da Aris zum Fußball „muss“. Wir treffen uns später auf ein Bier in der Bar. Das Abendbrot gibt es heute von seiner Mutter. Wir essen nicht so spät und ziehen anschließend in die Bar. Ich möchte mich noch um den Blog kümmern. Vor lauter gequassel komme ich nicht dazu. Der Abend ist sehr unterhaltsam und lustig, wir sitzen lange zusammen. Es ist toll die Begeisterung für’s Radreisen zu Teilen. Wenn wir unsere Erlebnisse austauschen stellen wir Gott sei Dank fest, dass Aris auch mit einigen Widrigkeiten auf langen Touren zu kämpfen hat. Das gibt witzigerweise Antrieb zum Weiterfahren! Aris plant für dieses Jahr ab April eine längere Reise nach Nordeuropa. Oliver schwärmte von seinen nordischen Freunden, die Mücken. Neben Warnungen haben wir ihm natürlich auch positive Eindrücke gegeben und auf dem Rückweg kann er uns gerne besuchen kommen. Vielleicht probiert er ja die von uns verschmähte delikate schwedische Spezialität: Bockwurst mit Vanille-Eis im Brötchen, als Menü mit einem Heißgetränk. ?
06.02. Aris hat sich alle Arbeit für heute vom Hals geschafft. Er möchte mit uns noch eine Runde Fahrrad fahren. Das Wetter ist vielversprechend. Die Sonne scheint, doch der Wind weht nach wie vor stürmisch. Es geht nach Mylopotamos. Durch ein liebliches Tal zu einem einsamen Dorf im Westen der Insel. Dort lassen wir die Räder stehen und starten zu einer kleinen Wanderung durch einen alten Mühlengrund. Die Mühlen sind nur noch Ruinen am Rande des Weges. Es ist alles mehr oder weniger sich selbst überlassen. Die Natur breitet sich nach ihrem Bedürfnissen aus. Wild und romantisch ist der Weg am Bach entlang. Es erinnert uns an eine Märchenkulisse. Ein Ort zum Verweilen und lieb haben – Entspannung pur! Wir nehmen uns viel Zeit durch den Grund zu streifen und später geht’s wieder hinauf. Oben öffnet sich die Schlucht mit hohen Felsen zum Meer hin. Oliver und ich müssen uns wieder reichlich kleine Zecken von den Hosen zupfen. Aris hatte keine!?
Wir holen unsere Räder und fahren noch ein kleines Stück nach Kato Hora. Dort steht eine alte byzantinische Burgruine mit vielen Kapellen. Ein schönes Ensemble und eine interessante Aura. Ich meine zu Aris, ich verstehe warum er gerne hier wohnt und nach seinen langen Reisen zurück kehrt. Diese Insel ist an vielen Stellen sehr ursprünglich, die Lebensmentalität ist sehr entspannt. Darin unterscheidet sie sich am meisten von den anderen griechischen Inseln. Im Sommer ist sie weniger überrannt als andere Inseln. Die Wälder sorgen für ein abwechslungsreiches Bild. Für uns ein echter Geheimtipp, für Wanderer und Radfahrer. Die Idee hierher zu kommen war genau richtig. Und es gibt noch so viel zu entdecken.
Auf dem Rückweg haben wir dann tatsächlich einmal Rückenwind! ? Es war ein wunderbarer Tag. Zur Krönung bekommen wir ein feines Abendbrot serviert. Ein Gemeinschaftswerk von Mutter und Großmutter. Uns grummelt schon laut der Magen…