03.02. Heute sind die Fahrräder an der Reihe für eine Inselerkundung. Ohne Gepäck! ? Das Wetter präsentiert sich weiterhin wechselhaft. In erster Linie grau und windig. Vorsichtshalber nehmen wir die Ponchos mit.
Von Potamos folgen wir der Hauptstrasse nach Aghia Pelagia. Auf der Strecke haben wir eine gute Aussicht auf die Küste, das Meer und den gegenüberliegenden Peloponnes. An den höheren Bergen schieben sich dicke Wolken hinüber. Mit Hilfe von Google Maps versuchen wir zu erkennen wohin wir gucken. Doch die Fernsicht reicht nicht aus um eine konkretes Bild zu bekommen. Wir können nur raten. Je näher wir zur Küste kommen, erheben sich steile Felsen und Schluchten über uns. Es ist schwierig zu entscheiden wohin zu erst geguckt wird. Wir legen mehrere Stopps ein. Aghia Pelagia ist ein niedliches kleines Hafendorf. Im Moment sehr ausgestorben. Die einzigen Leute sehen wir in einem Kaffehaus.
Vom Strand geht es wieder nach oben Richtung Karavas. Die Strasse steigt gemächlich an. Sehr grün zeigt sich die Insel hier. Bewaldete Hänge und unberührte Natur. Über uns rauschen schöne große Kiefern im Wind. Von Karavas aus machen wir einen kurzen Abstecher zu einem einzelnen Gehöft namens Kryoueri. Über Stock und Stein geht es hin und zurück durch ein grünes Tal. Sehr idyllisch und ruhig.
Am Nachmittag zieht es weiter zu und der Wind bläßt noch frischer. Wir fahren zurück nach Potamos. In der Küche steht schon unser Abendbrot bereit. Heute gibt es dicke Bohnen und Salat. ? Am späteren Abend kommt Aris auf einen Schwatz vorbei.
04.02. Laut Wettervorhersage soll heute der schönste Tag der Woche werden. Der Blick nach draußen lässt mich aber gleich wieder ins Bett zurück sinken. Es regnet… Während wir frühstücken schickt sich die Sonne an etwas hervor zu lunschen. Also gut, wir bleiben bei unserem ursprünglichen Plan und fahren mit dem Rad an das südliche Ende der Insel. Aris hatten wir gefragt ob er mit möchte, doch leider muss er heute noch arbeiten.
Als wir starten ist der Himmel blau mit einigen Wolken überzogen. Der Wind hält sich in Grenzen. Entlang der Hauptstrasse fahren wir direkt nach Süden. Vorbei an hübschen alten Ortschaften, viel Wald und Buschlandschaften gibt es schöne Aussichten in alle Himmelsrichtungen zu sehen. Je südlicher wir kommen umso schöner wird das Wetter.
Kurz vor Hora Kythira kommt Aris mit seinem Bruder an uns mit einem Transporter vorbei. Es ist deutlich zu spüren, dass er lieber mit uns Rad gefahren wäre statt zu arbeiten… Aris erzählt uns das es am frühen Morgen in Hora klar war und es keinen Regen gab. In Hora statten wir der alten Burg einen Besuch ab. Die Aussicht auf die Umgebung ist fantastisch. Innerhalb es Burggeländes wurden unzählige Kapellen und Kirchen gebaut. Ein Großteil steht als Ruinen da. Warum es so viele sind, wissen wir nicht.
Weiter nach Kapsali kommen wir an einen wunderschönen Strand. Dort gibt’s einen kurze Pause. Der Ort ist genauso ausgestorben wie die anderen an denen wir vorbei kommen. Einzig die Katzen schleichen zahlreich durch die Gegend. Für den Rückweg wählen wir eine andere Strecke. Auf und ab radeln wir vorbei an Schluchten, schroffen Felsen, weiten Ebenen und kleinen Olivenhainen. Es ist wunderschön und entspannend. Wenn nur der Wind nicht wäre… In den frühen Abendstunden legt er kräftig zu und pustet kalt in die Ohren.
Im dunkeln kommen wir in unserer Unterkunft an und sind ziemlich erschöpft. Einige Steigungen hatten es am Schluss ganz schön in sich. Wir sind froh kein Gepäck dabei gehabt zu haben. Auch heute wartet wieder was lecker gekochtes auf uns. Kulinarisch werden wir hier sehr verwöhnt. Unser Gaumen freut sich mal was anderes außer nur Nudeln zu essen! ?