29.01. In der Kapelle war es ganz angenehm temperiert zum Schlafen. Ich hatte warme Füße!? Mit dem Aufstehen warten wir bis die Sonne über die Berge gestiegen ist. Danach wird es draußen schnell warm. Guter Dinge radeln wir los. Doch schnell sehen wir, dass über uns heute nur ein Wolkenloch ist. Ringsum sind Wolken und sie ziehen das blaue Loch langsam zu. Im Tal geht es weiter hinauf, vorbei an der Topolia Gorge Schlucht nach Elos. Die Landschaft ist hier ursprünglicher als an anderen Stellen Kretas. Viele Baumbestände prägen das Bild. Ruhe und Einsamkeit herrscht vor. Inzwischen ist es über uns grau geworden und die Luft deutlich kühler je höher wir fahren. In Elos kochen wir Kaffee und machen Pause bei 7°C.
Als wir weiter fahren sinkt plötzlich Olivers Laune in den Keller. Wütend und bockig schraubt er sich die Strasse hinauf. Der Grund: das Wetter… Es hätte ja einfach mal schön bleiben können mit Wärme. Füße und Hände sind schnell eisig kalt. Hach was für ein Ärger mit dem „milden“ Winterwetter. Vor dem Café wurde uns von einem Einheimischen wiederholt erzählt, dass dieser Winter eine sehr schlechte Ausnahme seit vielen Jahren ist. Es kommen auch Zweifel am Rückweg auf, schließlich fahren wir nach Norden zurück…
Wir erreichen das westlich Ende der Insel Kreta. Die Umgebung ist rau, schroff und hat an den Hängen kaum Vegetation. Schwach lugt an einigen Stellen die Sonne wieder hervor. Wir fahren noch bis Sfinari. Am Strand sind einige Tavernen. Wir fragen bei einer Familie nach ob wir auf ihrem Grundstück zelten dürfen. Gerne dürfen wir das tun. Wir können in das kleine Häuschen ziehen, da unser Zelt nicht mehr wasserdicht ist. Der große Vorteil dabei ist, es ist komplett windgeschützt und da drin nicht so kalt.
30.01. In der Nacht ist es trocken geblieben und früh scheint die Sonne. Allerdings hat der Wind über Nacht kräftig zu gelegt. Am Horizont ziehen sich die dunkle Wolken zusammen. Die heutige Strecke nach Kissamos ist kurz. Wir stemmen uns gegen den Wind. Im Blick unter uns die Küste, über uns die Berge.
In Kissamos angekommen ist die Sonne weg, der Wind ist kalt. Schnell frieren wir. Zum Glück haben wir ein Zimmer gebucht. Dort werden wir bereits erwartet. Die beiden jungen Wirtinnen haben uns überschwänglich begrüßt. Da wir die einzigen Gäste im Hotel sind bekommen wir das größte Zimmer. Mit kleiner Küche und Lümmelecke. Damit wir uns nach dem Radfahren entspannen können. ?