27.01. Das Wetter sieht heute schon besser aus als die letzten Tage. Sogar die mit Schnee bedeckten Berge sind zu erkennen und ein wenig wagt sich die Sonne hervor. Beim Frühstück überlegen wir ob es weiter gehen soll oder noch ein Tag Pause?! Wir lassen die Münze für uns entscheiden. Sie entscheidet für bleiben. Das gute Wetter wollen wir nutzen und machen uns auf zu einem langen Spaziergang am Strand entlang den Hügel hinauf. Der Wind ist nach wie vor recht stark und wir verkriechen uns tief in unsere Jacken. Dicke Wolken hängen jetzt zudem am Himmel und lassen der Sonne weniger Chancen zu strahlen.
Fußlahm kehren wir zur Wohnung zurück. Dort wartet bereits ein weiterer Fernradler. Wir lernen Nathan aus Frankreich kennen. Ursprünglich ist er zu Fuß und Gepäck losgezogen. Doch das wurde ihm zu langsam uns so hat er sich in Athen ein Fahrrad zugelegt. Nun soll die Reise für ein Jahr nach Asien weiter gehen. Später kommt Stefanos nach Hause. Gemeinsam essen wir Abendbrot und trinken Wodka & Raki. Wir haben einen sehr lustigen und unterhaltsamen Abend. Es geht besonders um die vielfältigen europäischen Sprachen, deren Entstehung und Verbreitung und auch die Schwierigkeiten sie zu lernen.
28.01. Wow, nach der Durststrecke mit dem Wetter strahlt heute die Sonne mit nur wenigen Wolken! Für uns geht es also weiter westlich auf Kreta, Stefanos muss arbeiten und Nathan fährt nach Osten. Die Reise verläuft entspannt an der Küste. Entlang der Uferstrasse säumen sich kilometerlang unzählige Supermärkte, Cafés und Restaurants sowie Hotels und „Spa(ss)-Anlagen“. Darüber staunen wir nicht schlecht und fragen uns mal wieder, was und wie viel hier im Sommer alles los sein mag?
Wir genießen die strahlende Sonne, das leuchtende Grün der Bäume und Wiesen und das glitzern des Wassers. Kurz vor Kissamos biegen wir in das Tal des Flusses Tyflos auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz. Bei Potamida finden wir versteckt auf einem Hügel eine kleine Kapelle. Diese ist offen und drinnen auch wärmer als draußen. Wir entscheiden uns daher drinnen zu schlafen. Nachdem die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist wir es nämlich schnell frisch. Ein schöner klarer Sternenhimmel taucht über uns auf. Die Venus ist sogar so hell, dass sie leichten Schatten wirft. Im dunkeln kuscheln wir uns tief in die Schlafsäcke.