14.01. Zum Frühstück kommen wir aus unserer schützenden Ecke und breiten uns an der Windmühle in der Sonne aus. Herrlich diese Wärme! Für’s Frühstück bekommen wir noch zwei frische Eier geschenkt. Es dauert bis wir starten. Oliver besichtigt nochmal das Kloster und er plaudert eine Weile mit einem der Mönche. In der Kapelle befinden sich Fresken aus dem 14. Jh. und die Sicht ist getrübt vom vielen Weihrauch.
An der Küste rollen wir nach Sitia. Dort füllen wir zunächst unsere Taschen mit allen möglichen Vorräten von Lidl. Von dort geht’s weiter immer Entlang der „Küstenstrasse“. Diese schlängelt sich stetig auf 200m – 450m Höhe am Hang entlang. Dann also erstmal rauf. Quälend langsam kämpfen wir uns nach oben. Erschwert wird das Ganze durch den kräftigen Wind der über die Berge fegt. Bergauf und Gegenwind… Die Beine brennen und die Lunge keucht. Langsam sollten wir uns doch wieder daran gewöhnt haben? Hinter dem Bergdorf Chamezi gibt’s eine Pause.
Der Wind legt gegen Nachmittag deutlich zu. Da er von den schneebedeckten Bergen kommt ist er ziemlich kalt und die Sonne kann sich schwer dagegen durchsetzten. Das erinnert uns doch an letztes Jahr im Frühling… Also kramen wir die langen Sachen aus den Taschen hervor.
In einem ständigen auf und ab geht es weiter. Die kleinen Dörfer hängen zum Teil abenteuerlich am Hang. Darüber türmen sich die hohen Berge auf. Mit grünen Wiesen und kahlen Kuppen. Vereinzelt finden sich noch Schneereste auf den Schattenseiten. Durch den späten Start heute morgen haben wir uns mit der Streckenlänge etwas verzettelt. Mittlerweile verschwindet die Sonne hinter den Bergen und wir haben noch keine Aussicht auf einen Schlafplatz. Das behagt mir wenig, schließlich wird es schnell dunkel. Natürlich geht’s in solchen Momenten extra langsam bergauf. ? In dem Örtchen Lastros schauen wir uns näher um. Irgendetwas wird es doch geben. Da kommt gerade ein Schwung Herren aus der Kirche. Na, da gehen wir doch mal Fragen. Zuerst bekommen wir eine Packung Kekse hingehalten (lecker) und dann wollen die Herren mit uns einen Kaffee trinken gehen. Unser Anliegen wird gar nicht verstanden oder richtig zugehört. Jedenfalls folgen wir und grübeln wo nun hin. Da kommt uns glücklicherweise ein junger Mann entgegen der auch Englisch spricht. Schnell wird klar das wir einen Schlafplatz suchen und keinen Kaffee möchten. Die Leute diskutieren kurz und dann führt uns der junge Mann zu einem Platz hinter der Kirche. Ja, das ist doch was. Windgeschützt und unter einer großen Kiefer. Während wir Abendbrot essen kommt einer von den Herren nochmal nach uns gucken, ob alles okay ist und bringt uns einen Beutel mit Früchten und Wasser. Hier werden wir gut schlafen können.
15.01. Über Nacht hat sich der Himmel zugezogen. Einige Regentropfen haben sich aus den Wolken gelöst. Doch unter unsere Kiefer sind wir geschützt. Das Glockenläuten treibt uns schließlich aus den Betten. Der Herr vom Vorabend kommt vorbei und möchte wissen ob wir hier gut geschlafen haben. Es war doch recht gut. Oliver hat von einem dekadent aufgesetzten berauschenden Fest geträumt… Eine Nachbarin lädt uns wenig später zum Kaffee ein. Wir packen alles zusammen und folgen der Einladung. Wir lernen Stella und ihren Mann Michail kennen. Die beiden freuen sich sehr über uns. Auch wenn wir einander nicht groß verstehen. Mit Händen, Füßen, Stift und Zettel klappt’s doch immer wieder gut. Und es ist für alle Beteiligten sehr amüsant. Stella bereitet uns ein zweites kleines Frühstück. Von Stavros haben wir gelernt, dass es unhöflich ist eine Essenseinladung eines Griechen abzulehnen. Naja, wir werden es uns abstrampeln. Wir zeigen den beiden auf unserem Atlas wo wir überall lang gefahren sind, wann wir gestartet sind und wann wir nach Hause kommen wollen. Beide sind ganz erstaunt, „Bravo, Bravo“ meint Michail. Die drängendsten Fragen sind ob wir genug zu Essen haben und wie es unseren Eltern geht. ? Wir versichern, dass wir regelmäßig telefonieren. Derweil hat Stella für uns einen Beutel voll Essen gepackt und Michail mit uns mit einem kleinen Raki angestoßen. Der restliche Raki landet in einer kleinen Plasteflasche und ebenfalls im Beutel. Jetzt können wir die nächsten Abende zum Einschlafen einen Schluck Raki trinken. Satt und zufrieden schwingen wir uns auf die Räder.
Es soll nur eine kurze Etappe werden. Besser ist es, Oliver ist ganz benebelt vom morgendlichen Raki. Vielleicht liegt es auch an seiner nächtlichen (Traum-)Sause? Auf der Abfahrt sehen wir heute seit langem Radfahrer entgegenkommen. Wir winken uns fröhlich zu. Da der Weg nur kurz ist, machen wir’s uns bissel schwerer und kürzen über die Feldwege ab. Über Stock und Stein geht’s mal zu fahren mal zu schieben.
Für diese Nacht haben wir uns ein Zimmer in Kritsa gesucht. Duschen und Blog schreiben sind unsere Hauptanliegen. Nun erwarten wir gespannt das morgige Wetter. An die schönen Tage haben wir uns schnell gewöhnt! ?
2 thoughts on “14./15.01. Tag 276/277 Insel Kreta”
Ich habe eine kleine Tour Richtung Süden gemacht, heute bin ich zurück in Heraklion. Ich werde in 2 tagen in Rethymno sein. Dort bin ich vielleicht zu Gast für 2-3 Tage. Da habt Ihr Zeit zu kommen.
Bis bald
Ja wir sind auf dem Weg und kommen langsam näher. Bis bald!
Ich habe eine kleine Tour Richtung Süden gemacht, heute bin ich zurück in Heraklion. Ich werde in 2 tagen in Rethymno sein. Dort bin ich vielleicht zu Gast für 2-3 Tage. Da habt Ihr Zeit zu kommen.
Bis bald
Ja wir sind auf dem Weg und kommen langsam näher. Bis bald!