23.12. Das Wetter sieht recht gut aus, nur der Wind ist weiterhin unverändert stark und kalt. Wir wollen trotzdem eine Runde mit dem Rad drehen. Es geht ans nördliche Ende nach Oia.
Die Strasse schlängelt sich oberhalb am Hang entlang. Die Piste ist sehr sehr rau und anstrengend zu fahren. Ob’s am fehlenden Gepäck liegt? ? Der Wind drückt heftig gegen uns und pfeift uns kalt um die Ohren. Die Hänge auf der Rückseite der Caldera sind nicht weniger beeindruckend. Schwarzes Lavagestein wechselt sich mit dem hellen Bimsstein ab. Die Landschaft auch hier sehr karg. Es gibt keine Bäume. Nur den Boden bedeckende Sträucher und Kräuter. Die sich anschließende flache Ebene wurde früher für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Heute spielt nur noch der Weinanbau eine Rolle.
In Oia angekommen reisen die Wolken auf. Hinter den Häusern an der Hangseite ist es windgeschützt und angenehm warm. Wir schlendern ein wenig durch die Gassen. Anders als im Hauptort Fira ist es hier touristisch noch ruhiger im Winter. Wir möchten aber lieber nicht wissen was hier alles im Sommer los ist… Wie auch in Fira wird hier an jeder Ecke gebaut, ausgebessert und gemalert.
Den Rückweg fahren wir unten an der Ostküste entlang. Leider ist das nicht besonders ansehnlich, denn es bietet wenig Abwechslung. Dafür versuchen wir über 8km lang einen Hund zu verjagen oder abzuhängen. Der meinte sich uns anschließen zu müssen. Das wäre auch kein Problem gewesen, wäre er uns nicht ständig vor die Räder gerannt. Und im Hotel wollten wir ihn auch nicht haben. Schließlich war ich erfolgreich, ihn in die entgegengesetzte Richtung zu verjagen. Verschwitzt und durchgepustet haben wir uns über eine warme Dusche und Kaffee gefreut. Ganz ehrlich, ich bin froh gerade ein Dach über dem Kopf zu haben. Es kommen auch wieder andere Zeiten.
24.12. Den Weihnachtsmorgen gehen wir ganz gemütlich an. Lange frühstücken und quatschen. Da es heute draußen wieder trüber aussieht und wir keine rechte Lust haben etwas zu unternehmen, werden wir den Tag heute auf der faulen Haut verbringen. Einzig Vorräte für die nächsten beiden Tage kaufen wir ein.
Gemütlich machen wir es uns beim Lesen, Kaffee trinken, vieeeel Kekse und Schokolade essen und abends beim Film gucken (dank schnellem WiFi) mit einem Wein. Es gab auch Wiener Würstchen zum Abendbrot. ?
25.12. Früh in die Gänge zu kommen ist nicht einfach… Es ist Mittag als wir uns nach draußen bewegen. Wir wollen mit dem Bus ans andere Ende der Insel fahren. Leider müssen wir feststellen, dass kein Bus fährt an den Feiertagen. Hm… Was nun? Oliver meint, es ist schon zu spät für’s andere Ende der Insel. Wegen den Steigungen und dem Wind auf’m Rückweg. Also ein Mietauto nehmen? Ich will nicht fahren, Oliver auch nicht. Ein Taxi? Zu teuer. Bleibt doch nur noch das Rad. Nochmal zurück Radsachen anziehen und auf geht’s zum Profitis Ilias, mit 567m der höchste Berg auf Santorini. Die Strecke ist kürzer, es geht nur hoch und oben wartet eine Aussicht.
Einen Stopp legen wir in dem Bergdorf Pyrgos ein. Da hier alles sehr dicht und steil mit viel Treppen gebaut ist, wird das mit dem Fahren nichts. Naja, wer sein Rad liebt der schiebt, oder trägt es die Treppen hoch! Ausser vielen Katzen begegnen wir niemandem.
Später oben auf dem Gipfel pfeift der Wind ganz ordentlich. Das dortige Kloster ist bis März geschlossen und daher nicht zu besichtigen. Dafür gibt es eine prima Aussicht in alle Richtungen der Insel.
Auf dem Rückweg werden die Gelenke und Finger steif durch den kalten Wind. Dazu geht’s fast nur bergab. Ein heißer Kaffee und eine warme Dusche taut uns auf.
2 thoughts on “23.-25.12. Tag 254-256 Insel Santorini”
Liebe Maria, lieber Oliver,
beim Nachdenken über Eure Reise fiel mir ein Lehrer ein. Er hieß Herr Jehn, war der beliebteste Lehrer und sein Spitzname war „Rollo“. Er stellte sich sogar selbst so vor und erklärte, daß er deshalb so genannt werde, weil er im Unterricht oft Bilder gezeigt habe. Und da hieß es vorher immer: „Rollos runter!“ In jungen Jahren waren er und ein Coussin von einer Tante zu seinerzeit erstaunlichen Reisen mitgenommen worden. Davon konnte er außerordentlich anschaulich berichten. Jede Klasse freute sich, wenn es zum Beispiel hieß, Rollo kommt zur Vertretung. Der Clou war, wenn er vorne auf dem Katheder den Ausbruch des Vesuves darstellte. Und es gab noch eine obligatorische Zeremonie: Die Gabe der „Initiativspritze“. Das war eine Art Pantomime-Vorstellung. Rollo tat so, als schleppe er einen schweren Eimer herbei, stellte ihn neben einem ausgewählten Schüler ab und zog daraus eine Riesenspritze auf. Diese bekam der Schüler dann mit einem ordentlichen Stoß verpaßt. Sie sollte Reiselust bewirken und Rollo erwartete die Bestätigung in Form von vielen Urlaubskarten aus allen Himmelsrichtungen. Ich denke, wenn er Eure Reiseberichte lesen könnte, hätte er seine helle Freude daran.
Weihnachten haben wir auch wieder versucht, in die Zukunft zu blicken. Vorher haben wir die Prophezeiungen für dieses Jahr ausgewertet. Es gab einen 1.Platz, zwei 2., drei 3., drei 4. Plätze und einen 5. Platz. Maria belegte einen 3. Platz, während Oliver der beste Hellseher war. Allerdings hat er Schwierigkeiten mit der Wettervorhersage.
Auf unserem neuen Kalender ist ein Foto, auf dem ihr zum Abschied am Blauen Wunder fröhlich und zuversichtlich winkt. Wir wünschen, daß Ihr weiterhin eine gute erlebnisreiche Reise haben möget.
Herzliche Grüße Oma und Opa
Das sind ja schöne Erinnerungen an die Schulzeit. Danke für die Info zu den Ergebnissen vom letzten „Hellseher“. Ich mit 1. Platz…, erstaunlich! Ja mit den richtigen Wettervorhersagen habe ich es weniger. Der berühmte Flügelschlag eines Schmetterlings verhindert irgendwo auf der Welt die Vorhersage. ?
Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Hier auf Milos stürmt und regnet es stark heute, daher liebe Grüße von unserem 2-Person-Lesezirkel Maria & Oliver
Liebe Maria, lieber Oliver,
beim Nachdenken über Eure Reise fiel mir ein Lehrer ein. Er hieß Herr Jehn, war der beliebteste Lehrer und sein Spitzname war „Rollo“. Er stellte sich sogar selbst so vor und erklärte, daß er deshalb so genannt werde, weil er im Unterricht oft Bilder gezeigt habe. Und da hieß es vorher immer: „Rollos runter!“ In jungen Jahren waren er und ein Coussin von einer Tante zu seinerzeit erstaunlichen Reisen mitgenommen worden. Davon konnte er außerordentlich anschaulich berichten. Jede Klasse freute sich, wenn es zum Beispiel hieß, Rollo kommt zur Vertretung. Der Clou war, wenn er vorne auf dem Katheder den Ausbruch des Vesuves darstellte. Und es gab noch eine obligatorische Zeremonie: Die Gabe der „Initiativspritze“. Das war eine Art Pantomime-Vorstellung. Rollo tat so, als schleppe er einen schweren Eimer herbei, stellte ihn neben einem ausgewählten Schüler ab und zog daraus eine Riesenspritze auf. Diese bekam der Schüler dann mit einem ordentlichen Stoß verpaßt. Sie sollte Reiselust bewirken und Rollo erwartete die Bestätigung in Form von vielen Urlaubskarten aus allen Himmelsrichtungen. Ich denke, wenn er Eure Reiseberichte lesen könnte, hätte er seine helle Freude daran.
Weihnachten haben wir auch wieder versucht, in die Zukunft zu blicken. Vorher haben wir die Prophezeiungen für dieses Jahr ausgewertet. Es gab einen 1.Platz, zwei 2., drei 3., drei 4. Plätze und einen 5. Platz. Maria belegte einen 3. Platz, während Oliver der beste Hellseher war. Allerdings hat er Schwierigkeiten mit der Wettervorhersage.
Auf unserem neuen Kalender ist ein Foto, auf dem ihr zum Abschied am Blauen Wunder fröhlich und zuversichtlich winkt. Wir wünschen, daß Ihr weiterhin eine gute erlebnisreiche Reise haben möget.
Herzliche Grüße Oma und Opa
Das sind ja schöne Erinnerungen an die Schulzeit. Danke für die Info zu den Ergebnissen vom letzten „Hellseher“. Ich mit 1. Platz…, erstaunlich! Ja mit den richtigen Wettervorhersagen habe ich es weniger. Der berühmte Flügelschlag eines Schmetterlings verhindert irgendwo auf der Welt die Vorhersage. ?
Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Hier auf Milos stürmt und regnet es stark heute, daher liebe Grüße von unserem 2-Person-Lesezirkel Maria & Oliver