13.10.-14.10. Aus einem Ruhetag sind zwei Ruhetage geworden. Das haben wir auch gebraucht. Faulenzen, nichts tun, Stadtbesichtigung in Bosa und lecker Essen gehen am Strand.
Bosa haben wir am Donnerstag besucht. Der Himmel war den ganzen Tag in ein undefinierbares grau getaucht und dazu wehte eine stürmischer schwülwarmer Wind. Bosa liegt etwas zurückgesetzt vom Meer und über allem thront eine große Burganlage. Die Gassen sind schmal und verwinkelt. Gut zum verlaufen. 😉 Es hat sich seinen Charme mit den alten Häusern und der individuellen Gestaltung erhalten. Sehr gemütlich und am Kanal schaukeln die kleinen Fischerboote.
Beim Aufwachen stellen wir fest, dass wir noch nicht weiter wollen. Die Sicht ist nach wie vor getrübt und da lohnt es sich weder an der Küste noch in die Berge zu fahren. Also bleiben wir noch einen Tag länger und lassen die Muskeln wachsen. 🙂 Am frühen Abend gehen wir zum Abendbrot essen nach draußen. In einem schicken Lokal am Strand werden wir fündig. Für Oliver gibt es eine Calzone und für mich eine klassische Pizza.
15.10. Heute soll’s nun weiter gehen! Die Sonne lacht und wir fühlen uns gut. Am Strand entlang rollen wir aus dem Ort. Dabei treffen wir auf drei weitere Fernradfahrer und winken fröhlich. Gleich darauf geht’s mit 10% Steigung hoch hinaus. Endlich ist das vertraute zwicken in den Oberschenkeln und Knien wieder da und der Schweiß tropft gut vom Kopf! Während wir uns hinauf schrauben fällt mir auf, dass Olivers Hinterrad komisch aussieht. Ich meinte so, es müsste mal wieder Luft drauf. Je weiter wir fahren findet Oliver das es sich immer schwammiger fahren lässt… Wir halten an um das zu prüfen. Und Tatsache, Oliver hat sich einen Dorn eingefahren. Als der raus ist, ist auch die Luft schnell weg. Dann wollen wir mal flicken. Ich übernehme das. Ich möchte mal wieder üben. Während wir am Arbeiten sind erhalten wir Besuch von einem der Reiseradler, die wir zuvor im Ort gesehen haben. Es ist Markus aus dem Schwabenländle. Wir haben eine Menge Spaß beim Reden und Erzählen. Wir erfahren wo er heute sein Zelt aufschlagen will und das die anderen beiden Radler auch dort hin kommen. Kurzer Hand verlegen wir unser Ziel auch dort hin. Es ist nicht weit und für den Einstieg nach zwei Pausentagen ganz gut. Da können wir an der Küste noch baden gehen. Der weitere Streckenverlauf ist hügelig. In Cuglieri wollen wir was einkaufen, was in Ermangelung eines Ladens nicht möglich ist. Dafür pufft die Luft aus Olivers Hinterad ein weiteres Mal heraus. Also das gleiche Prozedere nochmal.
In Torre del Pozzo finden wir den Campingplatz, der von allen angesteuert wird. Wir sind die Ersten und nutzen die Zeit, um uns in die Fluten zu stürzen. Tatsächlich ist guter Wellengang. Das Wasser ist sehr angenehm. Als wir zurück kommen bauen die anderen ihre Zelte auf. Dabei ist Nigel aus Neuseeland und Deirdre aus Kanada. Nigel ist bereits seit fünf Jahren unterwegs. Wir haben einen sehr schönen Abend und viel zu lachen. 🙂 Lauter verrückte Radfahrer!
16.10. Vor einem halben Jahr sind wir aufgebrochen um Europa mit dem Rad zu erkunden! Aber noch ist nicht Halbzeit! 🙂
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns gemeinsam mit Markus auf den Weg zur heutigen Etappe. Markus hat von Nigel einen neuen Spitznamen bekommen: Little John :-). Wir fragen uns, wo ist Robin Hood? 😉 Unsere anderen Begleiter treffen wir später am Tag wieder. Wir wollen gemeinsam ein Wildcamp aufschlagen.
Es soll keine lange Etappe werden. Das veranlasst uns nach gut 20km in Putzu Idu am Strand in einer kleinen Bar einzukehren und die nächsten drei Stunden dort sitzen zu bleiben. Wir haben eine Menge Spaß, reden über Gott und die Welt und natürlich über’s Radfahren. 🙂 Am Nachmittag brechen wir auf und fahren weiter nach Süden. Wir wollen uns in San Giovanni di Sinis mit den anderen beiden treffen. Kurz vor dem Ort kommen sie uns bereits entgegen. Zu der Ausgrabungsstätte in Tharros fahren wir nun nicht mehr. Es gibt nicht viel zu sehen und dafür ist der Eintritt zu teuer.
Also auf zur Lagerplatzsuche. Vorher gibt’s ein kleines Hin und Her in Cabras, denn wir brauchen noch Wasser. Das bekommen wir in einem asiatischen Modegeschäft. In einem nahegelegenen Wald kurz vor der Küste ist der ideale Campingplatz für uns. Die zahlreichen Mückenattacken überstehen wir nur durch reichliches einsprühen mit Mückenspray. Ein tolles Bild gibt unser Lager mit vier Zelten ab. Der Abend wird genauso lustig wie der vorherige. Es ist sooo schön auf Tour zu sein und interessante lustige Leute zu treffen!