10.10. Mitten in der Nacht wurden wir von einem heftigen Regenschauer geweckt. Das war auf dem Zeltdach ganz schön laut. Überhaupt habe ich sehr unruhig geschlafen. Warum auch immer…
Am Morgen habe ich mich bei Zeiten aus dem Zelt geschlichen und bin durch die Dünen zur Felsenküste gelaufen. Sehr entspannte Atmosphäre, die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen und außer dem Rauschen des Meeres war alles still. Es hat schon was hypnotisches dem Meer zuzusehen wie es gleichmäßig gegen die Küste schlägt. Die aufgehende Sonne tauchte die ganze Szenerie in ein wunderbar weiches Licht.
Als ich zurück kam schlief Oliver immer noch. Für das Frühstück ließen wir uns extra viel Zeit. Dabei versuchten wir die Frage der Schlafprobleme zu erörtern. Schwierig das Warum und Wieso.
Unser Weg führte uns heute immer entlang der Küste. Bei zum Teil sehr starkem Gegenwind war das Vorwärtskommen recht müßig. In Castelsardo legten wir eine Pause zur Stärkung ein. Das war sehr unterhaltsam für uns, mit einem sich lautstark streitenden Pärchen und den gehetzten Pauschalurlaubern. Von dort aus ging’s weiter Richtung Porto Torres. Nächster Halt: Strand! Abkühlen in der großen Badewanne.
In Porto Torres war es bereits spät und die Sonne am untergehen. Also fix was einkaufen und nach einem Schlafplatz suchen. Dieser viel etwas spärlich aus, auf einem nahegelegenen Feld. Es roch auch seltsam, aber für eine Nacht wird’s schon gehen.
11.10. Am Morgen fing es an mit Regen. Bääh und das kurz vor dem Aufstehen. Also wieder hinlegen und kuscheln. Im Zelt ist es schön warm. Als das Wetter sich anschickte besser zu werden packen wir unsere Sachen, um uns einen Frühstücksplatz zu suchen. Diesen finden wir im örtlichen Bahnhof. Dort ist es trocken und warm.
Der Weg führt uns ganz in den äußersten Südwesten zur Grotta di Nettuno (Neptungrotte). Diese wollen wir uns anschauen. Der Weg zur Grotte ist schon ein Erlebnis für sich. Eine steile Treppe führt ca. 130m in die Tiefe. Immer entlang an der Steilklippe. Unter uns brodelte das aufgewühlte Wasser. Was für eine Kulisse. Dann stehen wir in der Grotte. Was für ein Anblick! Die Grotta di Nettuno ist eine große Tropfsteinhöhle. Für die Öffentlichkeit ist nur ein kleiner Teil zugänglich. Ich komme aus dem Staunen kaum wieder heraus bei den riesigen Tropfsteingebilden und den mystischen Formen. Erstaunlich was für ein hervorragender Baumeister die Natur ist. Die Grotte selber wurde vor 600 Jahren entdeckt. Bei so viel Schönheit und Filigranität, die seit Jahrhunderten Bestand hat, frage ich mich warum viele Menschen solch eine Zerstörungswut in sich tragen. Mögen solche Naturschätze gut bewahrt werden!
Von den Klippen herunter zu kommen ist heute gar nicht leicht. Der stürmische Wind rüttelt mächtig an uns und den Rädern. Dafür treibt er uns etwas später rasant nach Alghero. Gut durchgewedelt kommen wir in der Stadt an. Die leeren Taschen mit Essen füllen und einen Platz für das Zelt finden. Letzteres ist leichter gesagt als getan. Der Weg raus aus der Stadt führt entlang einer Steilküste. Dazu weht der kräftige Wind. Die erstbeste und letztmögliche Gelegenheit nutzen wir um an die Küste zu kommen. Versteckt hinter einem Busch versuchen wir Schutz vor dem Wind zu bekommen. Die Sonne geht unter als wir mit dem Zeltaufbau fertig sind. Danach wir es schnell kühl. Etwas verloren und einsam sitzen wir beim Essen während uns der Wind um die Ohren pfeift.
12.10. Ein stahlblauer Himmel begrüßt uns. Der heftige Wind hat sich über Nacht gelegt. Geschlafen habe ich diesmal sogar sehr gut. Die Temperatur am Morgen beträgt 11ºC. Als die Sonne hoch kommt wird es ganz schnell warm.
Heute haben wir das Glück auf einer wenig befahrenen Uferstrasse unterwegs zu sein. Das ist für das Radeln sehr entspannt und wir können dabei die herrliche Aussicht genießen. Sportlich geht es rauf und runter.
Auch wenn uns hin und wieder schwere Gedanken plagen, die Knie und der Rücken weh tut und überhaupt die Frage nach dem „wieso tun wir das alles“… Heute hab ich die Antwort klar vor mir gesehen! Es ist die Sehnsucht nach der Ferne. Wenn sich eine Strasse ins Nirgendwo schlängelt und Oliver mit seinem bepackten Rad vor mir fährt, da bekomme ich Reiselust. Die Lust Neues zu entdecken und die Tour auf dem Rad genießen. Etwas später treffen wir auf ein sehr sympathisches Schweizer Pärchen mit Fernreise Erfahrung. Dabei ergründen wir gemeinsam warum wir solche Reisen tun. Es ist die Nähe zur Natur und den Menschen. Wir können das Tempo selber bestimmen und jedes geschaffte Hinternis macht einen stark. So fühlt sich das Leben viel leichter an!
In Bosa treffen wir uns beim Baden am Strand wieder. Oliver und ich haben beschlossen heute nicht mehr weiter zu fahren und wir nehmen uns hier ein hübsches Zimmer für zwei Tage. Morgen ist Ruhetag!
2 thoughts on “10.-12.10. Tag 178-180 Sardinien”
Hoffentliche habt Ihr Bosa besichtigt, sehr schön.
Weiter nach Süden wird auch dir Küste sehr schön sein mit wunderschönen Stränden.
Das Foto von Alghero mit dem 10km/h habe ich auch im Katalog !
Weiter viel Spass auf Sardinien.
Hallo Ihr zwei!
Wir wünschen Euch eine schöne Zeit auf Sardinien und denken an Euch und Eure Abenteuerreise.
Viele liebe Grüße aus Flensburg.
Hoffentliche habt Ihr Bosa besichtigt, sehr schön.
Weiter nach Süden wird auch dir Küste sehr schön sein mit wunderschönen Stränden.
Das Foto von Alghero mit dem 10km/h habe ich auch im Katalog !
Weiter viel Spass auf Sardinien.
Hallo Ihr zwei!
Wir wünschen Euch eine schöne Zeit auf Sardinien und denken an Euch und Eure Abenteuerreise.
Viele liebe Grüße aus Flensburg.
Birgit & Kai
PS: Danke für die Karte