05.10. Ein Tag Ajaccio… Nun ja, das hätten wir uns auch sparen können. Wir wühlen uns durch die Autos und Touristen zum Napoleon-Geburtshaus. Im Hafen liegen gerade zwei große Kreuzfahrtschiffe und entsprechend voll ist es in dieser kleinen Gasse. Innerlich haben wir einen Lachkrampf bekommen über diese gestressten Urlauber. Runter vom Schiff, durch die Gegend drängeln und es gab nichts zu essen… Oliver schmunzelte gut vor sich hin, machte Fotos und Filmchen.
Was die Anzahl der Autos angeht ist Dresden ein verträumtes Dorf! Wahnsinn, wie viele sich immer ruckartig durch die Strassen schieben. Wir fragen uns wo kommen die alle her und wo wollen die alle hin? Geht denn hier keiner Arbeiten?
Im örtlichen Decathlon-Outdoor-Outlet arbeiten einige. ☺ Es wird nämlich Zeit für den nächsten Kettenwechsel. Die sind nach den vielen Bergfahrten ausgeleiert. Der Fahrradmechaniker vor Ort prüft mit einer Lehre die Toleranzen und bietet uns an die Ketten gleich zu wechseln. Meine originale Kassette ist nach über 10tausend Kilometern auch verschlissen. Er ist sehr hilfsbereit und macht sich an’s Werk. Da brauchen wir uns die Finger nicht schmutzig machen. Für den Kassettenwechsel haben wir eh kein Werkzeug mit. ? Er meint auch, er ist es gewohnt dreckige Räder von seinen Kunden zu bekommen. Alle Radler sind abergläubisch und würden die Räder geputzt, passiert irgendwas. Hm, das kenne ich. Wenn wir Räder putzen regnet es bald darauf. Also lassen wir das… ?
Am Nachmittag flüchten wir dann förmlich aus der Stadt. Bei Porticcio ist immer noch sehr viel Trubel. Aber wir finden einen Campingplatz auf dem kaum was los ist. Dort bleiben wir und entspannen uns von unserem „freien Tag“.
06.10. In der Nacht tröpfelt es auf’s Zelt und lautes Donnergrollen ist zu hören. Der Morgen sieht aber gut aus. Beim Frühstück lassen wir uns diesmal wieder mehr Zeit. Mit einem Schweizer Paar kommen wir noch ins Plaudern (er mag keine Berge mit dem Rad…) und so rollen wir erst Mittags vom Platz. Die Strasse führt mehr oder weniger an der Küste entlang. Es ist wenig Verkehr. Das ist auch gut so, denn die heutigen Steigungswinkel übertreffen die letzten Tage! ? Oliver bringt das aus der Fassung und seine Motivation zum Radfahren sinkt. Ständig krabbeln unter der Anstrengung zusätzlich viele Fliegen auf seiner schweißnassen Haut. Er bekommt Wut! Außerdem sind wir hier von der Gegend nicht so angetan wie vom Norden. Ich denke den schönsten Teil haben wir gesehen. Es kann auch nicht immer alles perfekt sein.
Auch ohne Räder putzen kündigt sich Regen an. Da möchten wir nicht länger draußen sein. Deshalb fahren wir heute nur bis Propriano und bekommen dort ein gemütliches Zimmer. Nach den Steigungen, es waren stellenweise zwischen 14 – 15% dabei, reicht es auch. Der Regen setzt pünktlich ein als wir den Ort erreichen. Nun, dann gucken wir uns das mal entspannt von drinnen an. ?