05.-08.09. Tag 143-146 Frankreich

05.09. Cajarc – Cahors  61km, Ø16,7km/h, 3:40h, Gesamt 7806km

06.09. Cahors – Valence d’Agen  70km, Ø18,7km/h, 3:42h, Gesamt 7876km

07.09. Valence d’Agen – Condom  64km, Ø15,5km/h, 4:08h, Gesamt 7940km

08.09. Condom  7km, Ø10,6km/h, 0:40h, Gesamt 7947km

05.09. Das heutige Highlight war der Besuch des Städtchen Saint-Cirq-Lapopie. Dorthin folgen wir einer schönen Talstrasse entlang der Lot. Diese hat sich beeindruckend in das Tal geschnitten. Zum Teil schauen schroffe Kalksteinfelsen hervor, zum Anderen sehen wir diese bewaldet. Weiterhin tauchen viele liebevoll gepflegte Dörfchen auf.

Nach Saint-Cirq-Lapopie geht es steil hinauf. Beim Anblick des Ortes und der Landschaft komme ich aus dem Staunen nicht wieder heraus. Oliver kennt es schon vom letzten Jahr und wollte mir das unbedingt zeigen. Das Örtchen ist oberhalb von einem großen Lot-Mäander auf einen Felsen gebaut. Die Aussicht auf die Umgebung ist sagenhaft schön. Ich glaube es gibt keinen Ort auf der Welt der nicht beeindruckend ist, an dem die Natur aus Gestein, Wind und Wasser großartiges geformt hat. Es ist toll das live erleben zu können.

Saint-Cirq-Lapopie ist sehr romantisch mit seinen kleinen Gassen, Lädchen und urigen Restaurants. Von der Burg ist nur noch eine Ruine erhalten geblieben. Wir schlendern eine Weile herum, genehmigen uns einen Snack und fahren weiter entlang der Lot.

Unser Ziel ist heute Cahors. Wir müssen noch in den Baumarkt. Eine Lösung für’s Zelt muss her, damit es wieder richtig steht. Wir kaufen einen zweiteiligen Heizungsrohrsteckadapter. Ich bin mal gespannt! Auf dem Zeltplatz probieren wir unsere „Patentlösung“ gleich aus. Oliver musste noch ein wenig mit Schleifpapier Kanten entgraten und voilà, es steht und hält!

Trotz der kurzen Etappe fielen wir geschafft und müde ins Bett. Der Asphalt ist hier stellenweise sehr rau und „holprig“. Das macht das Fahren echt anstrengend. Die schöne Landschaft entschädigt uns.

06.09. Heute verlassen wir das Lottal und fahren weiter Richtung Süden. Es wurde ein recht entspannter Radeltag. Zu Anfang noch steil bergan bis 322m auf die Kalksteinplateaus, danach ging’s hauptsächlich hinunter. Die Sonne schien sehr heiß und es gab kaum Schatten. Geschafft von der Sonne, heißem Wind und dem rauen Asphalt kamen wir am Abend auf dem Zeltplatz an.

07.09. Lange hat’s gedauert eh es weiter ging. Bis wir mit allem fertig waren, war’s bereits um 12Uhr. Die Sonne brannte wieder heiß. Es sollte keine all zu lange Etappe werden. Das schaffen wir schon.

Und puh…, ist das heute anstrengend. Die Steigungen haben es in sich. Kurz und knackig. Dazu weht ein kräftiger Wind. Gefühlt von allen Seiten. Die Landschaft ist sehr schön auch wenn viele Felder sehr vertrocknet sind. Viele einzelne Weingüter tauchem am Weg auf. An einer guten freien Stelle erhaschen wir einen ersten Blick auf die noch schemenhaften Pyrenäen in der Ferne. Welch ein erhebender Augenblick! Mit dem Fernglas konnten wir den Pic du Midi eindeutig identifizieren.

Seit gestern folgen wir ein ganzes Stück dem Jakobsweg und heute treffen wir auf viele Pilger und Pilgergruppen. Wir ziehen unseren Hut vor den Wanderweg. Die Strecke verläuft hauptsächlich in der Sonne. Wir schwitzen auch fleißig die Berge hinauf.

Am Abend erreichen wir endlich Condom. Richtig gelesen, die Stadt heißt so. Hat aber nichts mit dem Verhüterli zu tun. Unsere Augen brennen von der Sonne und sind ganz müde. Für die Stadt haben wir heute keinen Blick mehr.

Wir befinden uns nun in der Gascogne. Genauer im Department Gers in der Region Midi-Pyrénées. Dies ist die Heimat der Musketiere, genauer des d’Artagnan und des Armagnac. Einem edlen Weinbrand, welcher nur in dieser Gegend hergestellt wird.

08.09. Wolken und leichter Nieselregen am Morgen. So richtig wollen wir nicht aus dem Zelt. So setzen wir meinen Vorschlag von gestern Abend in die Tat um und machen einen Tag Pause.

Nach dem Frühstück, gegen Mittag fahren wir in die Stadt. Groß ist sie nicht, dafür alt. Das fällt bei den Häusern besonders auf. Oliver meint, sie sieht charmant verlebt aus. Im 18. Jahrhundert war es eine reiche Handelstadt. Nach einem Kaffee ging’s zurück zum Zeltplatz. Ausspannen, Reserven auffüllen, Blog schreiben… das Übliche eben. ?