16.8. Hargeville sur Chée – Châlons en Champagne 79km, Ø20,3km/h, 3:35h, Gesamt 6545km
17.8. Châlons en Champagne – Épernay 71km, Ø15,7km/h, 4:31h, Gesamt 6616km (Zug von Reims nach Épernay)
18.8. Épernay – Laval 17km, Ø10,1km/h, 1:42, Gesamt 6633km (Zug von Épernay Bhf nach Laval Bhf, Umstieg in Paris und Le Mans)
16.8. Nach unserer bisher längsten Pause sitzen wir wieder auf dem Sattel und kurbeln. Bei super Wetter und mal mit Rückenwind lassen wir offen wo wir am Ende des Tages unser Zelt aufschlagen. Kleine Straßen sollen uns irgendwie nach Reims führen. Mit für uns atemberaubender Geschwindigkeit von über 24km/h (im Schnitt!) düsen wir leichtfüßig 50km in etwas über 2h durch die hügelige liebliche Landschaft der Champagne mit ihren hübschen Dörfern. Jedes Dorf hat eine verhältnismäßig große Kirche, teilweise schon richtige Kathedralen. Für uns sind sie für eine Pause gut, denn es ist warm heute mit 33°C. Nach der Pause geht’s bisschen zäher und wir müssen schattiger fahren. Von der Sonne haben wir ein ganz roten Kopf bekommen. Schwüler wurde es auch. Châlons-en-Champagne hat einen Campingplatz und diesen steuern wir am Kanal der Marne an. Einige Radler sehen wir auf dem Platz, sogar ein Radlerpaar aus Australien! Die beiden bauen ihr Lager so auf, dass ich anfangs meinte, sie machen das noch nicht lange. Alles liegt bei ihnen durcheinander und sie suchen ständig irgendwas. Tja, ein Vorurteil. Im Gespräch enttarnen sie sich als Malcom & Vicky, Langzeitradler wie wir, nur dass sie das schon öfters machen.?
Weiter hinten auf dem Platz rollte eine Art Zirkuswagen an. Es ist ein zum Wohnmobil umgebautes Feuerwehrauto, Bj.59 wie wir erfahren von Christl & Klaus aus Gera. So sind wir den ganzen Abend bis kurz vor Mitternacht bei den beiden Reisenden bei Wein hängengeblieben.
17.8. Bisschen durchnächtigt bei schwülwarmen Wetter mit viel Sonne treten wir unsere Räder nach Reims. Meine geschätzten 25km entpuppen sich als deutlich längerer Weg! Er führt uns mit Abstecher zum Foux de Verzy, einem Wald mit seltsamen schönen Bäumen, 160Hm nach oben. Unsere noch unzureichenden Französisch Kenntnisse ergeben entweder eine erbliche Mutation einiger Buchen oder die bewusste Züchtung in der Vergangenheit, beim Lesen der Infotafel. Weiter auf dem Weg nach Reims genießen wir die saftig grüne Aussicht auf der Rückseite des Berges über die Weinhänge. Reims mit seiner Kathedrale sehen wir schon am Horizont. Als wir dann vor ihr stehen… Wow! Es geht noch imposanter und filigraner! Wir sind beeindruckt. Wegen andauernder Sanierung war leider eins der großen runden Fenster verdeckt. Das Raumgefühl innen ist riiiesig!
Wir tranken noch einen Espresso in der Nähe und radelten danach zum Bahnhof. Reims, eine quirlige Stadt mit sehr schönen großen Bürgerhäusern im Jugendstil. Es ist 18Uhr und wir fahren mit dem Zug nach Epernay, um dort auf dem Campingplatz zu übernachten. Am nächsten Tag wollen wir einen großen Schwung nach Laval mit dem Zug fahren.
18.8. Da wir bis Ende September über die Pyrenäen-Pässe gefahren sein möchten, haben wir beschlossen ein großes Stück mit dem Zug zu fahren. Die Stadt Laval ist mit dem Zug von der Verbindung her gut machbar und verkürzt unseren weiteren Weg nach Le Mont Saint Michel um min. 450km. Paris sagen wir aus „Zeitmangel“ auch ab, wobei wir auf alle Fälle mit dem Rad eine Fahrt durchs Zentrum machen mussten. Paris hat mehrere große Bahnhöfe, welche alle Richtungen in Frankreich getrennt bedienen. Man muss quasi fast immer über Paris, wenn man Frankreich durchkreuzen will. Übrigens, nur über die Internetseite der DeutschenBahn bekommt man die reine und preiswertere Regional-Zug-Verbindung, wo problemlos Fahrräder kostenlos mitreisen dürfen. Das Bahn-Tarif-System der SNCF ist leider genauso kompliziert wie das der DB und ein System für Anschlussverbindung gibt’s nicht so richtig. Am Fahrkartenschalter mit Zeigen der gewünschten Züge/Verbindung auf unserem Tablet-Computer mit der DB klappte es gut. Die SNCF Internetseite ist da für unsere low-cost Strecke unbrauchbar gewesen.
Jetzt hier in Laval auf dem Campingplatz sind wir trotzdem ganz schön müde. Die Radfahrt durch Paris war anstrengend und wir haben die tollen hohen Wohnhäuser mit vielen „Verschnörgelungen“ bewundert. Sehr auffällig waren die vielen Soldaten- u. Polizeipatroullien mit Maschinenpistolen in der Stadt wegen der jüngsten Anschläge. Die Odyssee auf dem Bahnhof Paris Montparnasse war auch Energie ziehend. Erst gegen Mittag hatten wir unseren Morgenkaffee und gegessen haben wir erst nach Paris. Vorher war leider einfach keine Zeit und Ruhe. Früh auf dem Campingplatz in Épernay mussten wir schnell einpacken wegen dem Regen und schon halb neun früh fuhr der Zug nach Paris.
Abendbrot konnten wir wieder mit warmer Sonne genießen und Le Mont Saint Michel ist schon relativ nah.
1 thought on “16.-18.08. Tag 123-125 Frankreich”
Gute Entscheidung. Man kann auch Ende Oktober über die Pyrenäen, es ist noch nicht so kalt.
Gute Entscheidung. Man kann auch Ende Oktober über die Pyrenäen, es ist noch nicht so kalt.