27.06. Die dunklen Wolken und der Wind haben sich nur als heiße Luft entpuppt. Das Zelt hat gehalten und wir haben gut geschlafen. Am Morgen werden wir von Sonnenschein geweckt. Weiter geht es für uns über die schöne Insel. Wir wollen im Landesinneren radeln nach Roma zu einer romanischen Klosterruine. Dabei geht es abseits der großen Strassen, wo kaum ein Auto fährt. Wir machen uns auf eine botanische Entdeckungsreise, auch wenn wir (wie schon erkannt) keine Ahnung haben. Wir entdecken allerlei hübsche Gewächse. Die Farben und der Duft sind eine wahre Freude. Wir verlieren uns in der Einsamkeit und Ruhe. Hin und wieder tauchen einzelne Höfe auf. Bis Roma zur Klosterruine strampeln wir gut gegen den Wind. Von der Ruine ist wirklich nicht mehr viel da. Vom Innenhof sind wenige Grundmauern und ein kleiner Teil der Kirche erhalten. Heute wird es viel für Theateraufführungen genutzt, bevorzugt Shakespeare. Wir gönnen uns noch einen Kaffee und ein Eis, ehe es weiter geht. Unser Ziel ist Ljugarn. Auch hier finden sich an der Küste eine große Anzahl an „Raukar“. Dazwischen sind Grillstellen eingerichtet. Das nutzen wir gleich für’s Abendbrot. Da haben wir Bänke und Tische. Sowie die Sonne hinter den Bäumen verschwindet wird es kalt. Also los, Schlafplatz suchen. An einer Kreuzung gibt es reichlich Wiese und ein Toilettenhaus. Ideal für uns. Hinter dem Haus können wir uns etwas verstecken. Ein Mitarbeiter der Gemeinde kam vorbei um ein paar Arbeiten zu erledigen und fragte ob wir zelten wollen. Wir bejahen und er meinte das ist kein Problem. ? Also Zelt raus, Waschen und ab ins Bett.
28.06. In einer kleinen Runde geht’s heute zurück auf die andere Seite der Insel. Natürlich haben wir Gegenwind…und das nicht zu knapp. Wir wollen noch eine Burg besichtigen. Wie in der Karte beschrieben heißt sie Torsburgen. Doch da ist keine richtige Burg. Sondern nur Burgwälle, die sich kaum aus der Landschaft abheben. Auch mangels Wegschilder finden wir das nicht und begnügen uns mit einer Fahrt durch Wald und Wiese. Die Waldwege sind in Schweden eindeutig besser zu fahren als die Schotterpisten in Lettland… Bei einer Pause in Buttle zapfen wir in der Kirche Strom für unsere technischen Gerätschaften. Nach gut zwei Wochen geht uns der Saft aus. Es ist nicht viel, aber besser als nichts. Oliver gibt zum Dank eine kleine Spende in die Klingelbüchse. Gekräftigt stemmen wir uns die letzten Kilometer bis Klintehamn gegen den Wind. Dort kaufen wir ein und fahren noch etwas weiter für einen schönen Schlafplatz. Fündig werden wir in Kovik, einem alten Fischerdorf auf einer kleinen Landzunge. Der Platz ist schön idyllisch und romantisch. Im Wasser schaukeln die Schiffe und wir gucken bis zu den kleinen vorgelagerten Inseln mit ihren Steilklippen. Bevor wir im Zelt verschwinden sehen wir noch einen traumhaft schönen ganz klaren Sonnenuntergang. Wenn wir nur eine funktionierende richtige Kamera hätten…