Orissaare – Kuressaare 68km, Ø17,5km/h, 3:53h, Gesamt 3335km
Heute hat es noooch länger gedauert eh wir weg kamen. Nachdem wir unser Frühstück einkaufen waren, haben wir es uns am Strand gemütlich gemacht. Die Sonne schien und sie war schön warm, dazu wehte den ganzen Tag ein kühler kräftiger Wind.
Los ging die Fahrt mal bei Rückenwind! Bis Pöide zur größten gotischen Wehrkirche in West-Estland. Ihr Zustand ist desolat, aber es wird daran mit Spendengeldern gearbeitet. Interessant war das Vogelweibchen das mit vollem Schnabel schimpfend durch die Kirche flog und sich nicht ans Nest traute. Aus einer anderen Ecke waren die Kleinen zu hören. Wir konnten nicht erkennen was es für ein Vogel war. Vorbei war die Ruhe, als eine laut schnatternde Reisegruppe aus Litauen die Kirche betrat.
Von da fuhren wir Richtung Kuressaare (dt. Arensburg). Vorbei an einem stattlichen Findling bis zu einem griechisch-orthodoxen Kloster bei Masa. Bei unserem Rundgang durch den Garten kam einen Nonne auf uns zu. Sie kommt aus Bayern und lebt in dem Kloster. Das Mutterkloster steht in Griechenland. Vielleicht kommen wir dort vorbei. Dieses Kloster beherbergt fünf Nonnen. Sie führte uns durch die Kirche – welche ebenfalls gerade saniert wird und ins Kloster zur Kapelle. Wir bekamen vom selbst hergestellten Holundersaft zu trinken und unterhielten uns eine Weile mit ihr. Wir hatten so einige Fragen zum Tagesablauf, wie man sich zum Leben als Nonne entscheidet usw. So ganz ließ sie sich nicht in die Karten gucken und gab oft ausweichende Antworten… Es war trotzdem interessant, wir verstehen jetzt verschiedene Symbole und Darstellungen und wir konnten uns im Gästezimmer von der Sonne abkühlen.
Am frühen Abend erreichten wir Kuressaare. Das übliche Prozedere folgt, einkaufen und Schlafplatz suchen. Etwas außerhalb der Stadt in der Nähe der Bucht, finden wir ein lauschiges Plätzchen neben einem Vogelbeobachtungsturm. Außer Möwen und Schwänen sehen wir keine besonderen Vögel, hören aber dafür ganz interessante Töne. Der Wind pfeift heftig und wir haben Mühe unser Zelt aufzustellen. Das Abendbrot gestaltet sich auch kurz, weil wir uns schnell ins Zelt verkriechen. Um zehn ist es immer noch sehr hell. Das mit dem Schlafen muss noch etwas warten. Der Wind hörte plötzlich von einer Minute zur anderen auf zu wehen. Da wurde es doch eine ruhige Nacht.