Heute haben wir die 3000km geknackt. Bei Kilometerstand 239km sind wir ja gestartet (Tacho Maria). Die Zeit und die Kilometer sind einfach so dahin gegangen. Es ist noch nicht ganz zu greifen, wie weit wir doch in so kurzer Zeit gekommen sind. Manchmal wissen wir nicht sofort was gerade für ein Wochentag ist. ? Wir hatten auch schon sehr abwechslungsreiche interessante Tage mit tollen Erlebnissen und Begegnungen. Das ist für uns das was diese Reise auszeichnet. Und trotzdem stehen wir immer noch am Anfang, wenn ich an unseren Reisezeitraum denke. Eine aufregende spannende Zeit liegt so noch vor uns. Es ist ein schönes Geschenk was wir hier haben, dies alles so machen und erleben zu können! Auf die nächsten 3000 und mehr Kilometer. ?
Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es gemütlich weiter. Wir haben es sehr genossen in der schönen Umgebung im Garten zu sitzen, zu essen und die Stille zu genießen. Das alte Haus, in dem das Gästehaus untergebracht ist, gleicht einem Museum. Unsere Wirtin sagte auch es ist antik. Ein Ort zum Wohlfühlen.
Wir fuhren geradewegs nach Virtsu zur Fähre auf die Insel Muhu. Eine wunderbare friedliche Ruhe liegt über der estischen Landschaft. Selbst wenn wir wöllten, könnten wir nicht schneller fahren. An der Fähre angekommen können wir gleich auf sie drauf fahren. Wir staunen mal wieder wie viele Autos und LKW da so in den Schiffsbauch passen. Die Überfahrt dauert eine halbe Stunde. Auf der anderen Seite treffen wir auf ein Radfahrerpärchen mit vielen Taschen. Ein freundliches Hallo und „Where are you from?“ folgt. Die beiden kommen aus Kanada und drehen eine Runde durch Nordeuropa. Wir plaudern eine Weile, ehe sich unsere Wege trennen. Die beiden wollen aufs Festland und wir auf die Insel Saaremaa. (Für alle Sachsen gut zu merken und auszusprechen: „sachema“ ?) Der Mann hat ein bissel die Nase von der Landschaft voll. Er meinte:“You can see forest and fields and on the other side you see more forests and fields.“ ? Oliver meinte dazu auf dem Festland „you can see also forest and fields“. Wir hatten eine Menge Spaß. Schade das die beiden in die andere Richtung unterwegs sind. Wir hätten gerne mehr Zeit mit ihnen verbracht. Es waren sehr angenehme nette Leute und ihr Englisch war gut zu verstehen. Wir drücken die Daumen, das sich unsere Wege nochmal kreuzen. Sie radeln später Richtung Tallin.
Unser Ziel war für heute noch Orissaare auf Saaremaa. Zum Übernachten fragen wir in einem Gästehaus nach, ob wir unser Zelt aufstellen und die Dusche benutzen können. Ja klar, kein Problem, gegen ein kleines Entgelt. Wir gucken nach einem Plätzchen, da kommt die Wirtin an und sagt, wir könnten für den gleichen Obulus auch im Bungalow schlafen. Das ist für uns auch okay, spart schließlich Zeltaufbau- und Zeltabbauarbeit. Wir laden ab und machen uns auf zu einer kleinen Erkundungstour durch den Ort und um was zum Abendbrot einzukaufen. An der Hafenmole treffen wir auf ein älteres Ehepaar aus Thüringen. Natürlich quatschen wir eine Weile. Die zwei Reisen mit ihrem Camper mehrere Wochen im Jahr durch die halbe Welt. Wir finden es toll, wenn ältere Menschen ihre Rente auf Reisen genießen können. So, Zeit für Dusche, Abendbrot und „bloggen“. ?