Zum Frühstück haben wir ordentlich reingehauen und uns entsprechend viel Zeit gelassen. Wenn’s schmeckt! Mit vollen Bäuchen schieben wir die Räder auf die Strasse. Erst ein Stückchen an der Promenade und dann durch den Ort. Dieser war sicher mal sehr prachtvoll. Ein paar alte langsam verfallende schöne Häuser entdecken wir. Und daneben Neubauten und politische Bauruinen. Um Zufahrt zur Kurischen Nehrung zu bekommen müssen wir 300 Rubel Eintritt bezahlen. Die Strasse ist sehr gut zu befahren und der Verkehr hält sich in Grenzen. Gemächlich rollen wir dahin und schauen mal hier auf die Ostsee und dort auf’s Kurische Haff. Eine wunderbare Idylle.
Wir sind noch nicht weit gekommen, da begegnen wir wieder den beiden Paderborner (Radler-)Freunden Martin und Martin. Das Hallo ist groß und wir setzen die Reise gemeinsam fort. Die Zeit und die Strecke vergeht wie im Flug. Zusammen haben wir eine Menge Spaß, blödeln rum und lachen was das Zeug hält! Wir besichtigen die Vogelwarte bei Rybatschi auf der Nehrung, weil sich spontan ein Reiseführer für uns als Übersetzter angeboten hat. Hauptsächlich werden hier Singvögel gezählt und registriert. Unser Mittagessen nehmen wir direkt an der Ostsee ein. Als Tisch dient uns ein umgedreht im Sand liegendes Boot.
Kurz vor der Grenze stoppen wir noch am Wald der “Tanzenden Bäume”. Das beschreibt eine Gruppe Bäume die am Stamm merkwürdig geformt sind und auch nur in diesem Gebiet. Keine Ahnung warum.
An der Grenze zwischen der Oblast Kaliningrad und Litauen sind wir vier fast die Einzigen. Das Interesse an uns bei den Grenzbeamten ist diesmal leider nicht all zu groß. Wir kommen problemlos und schnell durch. Ein wenig bedauern wir das. ? Genauso das wir gerade das kleine Russland zurückgelassen haben. Es wird uns in guter schöner Erinnerung bleiben!
Etwas später als sonst erreichen wir den Zeltplatz und wollen mal sehen was wir von dem überteuerten Zeltplatz (lt. Internet) erwarten können. Der Platz ist nicht zu groß, gut gelegen und gut ausgestattet. Bei dem Preis von 27 Euro für 4 Personen und 2 Zelte müssen wir lachen und fragen uns wo das überteuert ist!?! Dafür fahren wir noch zusammen Essen, um den schönen Tag ausklingen zu lassen.
Zurück auf dem Zeltplatz stehen wir noch eine ganze Weile mit Bier (1Liter Dose!!) beisammen und quatschen quatschen quatschen. ? Einfach wunderbar sich über die Erlebnisse und die Gefühle beim Radfahren auszutauschen. Träume leben und Wünsche erfüllen.