15.05. Tag 30 Polen – Masuren

Bystry/Giżycko – Kętrzyn  46km, Ø14,4km/h, 3:10h, Gesamt 1989km

Man man man… Halb sechs früh bin ich aufgewacht! Die immer noch juckenden Mückenstiche haben mich geweckt. ? Egal irgendwann hört’s auf. Dafür hat der Regen aufgehört. Wir können endlich wieder radeln! Maria habe ich ausschlafen lassen, weil wir heute nur eine kurze Tagesetappe haben. Es geht nach Kętrzyn bzw. Rastenburg. Da wollen wir nochmal 2 Nächte bleiben und eine Tagestour ohne Packtaschen machen.

Meinem Rücken geht’s wieder viel besser und nach unserer morgendlichen Stärkung fuhren wir entspannt langsam gegen starken Wind durch die liebliche masurische Landschaft. Meist säumten schöne alte Baumalleen unseren Weg. Oft sieht man sprachlich noch die Spuren alter deutscher Vergangenheit in den vorbeiziehenden Dörfern.

In Kętrzyn haben wir witterungsbedingt wieder ein Zimmer gesucht und gefunden. Diesmal gleich mit 4 Betten (getrennte!), so dass wir uns bissel wie in der Jugendherberge fühlen.☺ Der Chef spricht sehr gut deutsch und erzählte von seinen längeren Touren mit Fahrrad und Motorrad in Asien. Den über 80 Jahre alten Oltimer in der Garage musste ich mir genauer ansehen. Diesen hat der Chef selbst wieder hergerichtet. Sein Hobby. Überhaupt sind unter den Polen viele Auto- und Motor-Schrauber.

Mit leichten Rädern sind wir durch die Stadt gebummelt und naja, für einen Touristen-Ort mit Stern im Atlas ist hier wenig zu sehen. Wir dachten es gibt hier eine lebendige kleine Altstadt usw. Fehlanzeige! Die Stadt wurde im Krieg sehr zerstört, wohl auch wegen des mit 9km Entfernung nah gelegenen ehemaligen Führerhauptquartiers Wolfschanze. Eigentlich überall sind neuere Gebäude. Es erinnert mich an Halberstadt.

Eine gute halbe Stunde haben wir noch einer Konzertprobe mit guter Rockmusik im Alanis Morisette Stil und einer Interpretation von „Starway to Heaven“ auf einer Freilichtbühne gelauscht. Zum Ende ist Maria mit Kältesymptomen und ich mit Hungersymptom zur Behandlung zurück in’s Quartier.