Am Abend und in der Nacht hatte es nicht mehr geregnet. Dafür heute morgen und zwar ordentlich. So blieb uns Zeit in Ruhe zu frühstücken. Überhaupt sah es die meiste Zeit des Tages eher nach Weltuntergang aus. Und der Wind blies heute gefühlt noch stärker.
Zuerst möchten wir nach Opatów. Bis dahin sind es nur 35km. Bei unserem flotten Tempo brauchen wir dafür das doppelte an Zeit als üblich. Kurz vor Iwaniska kommt ein kurzer heftiger Regenschauer nieder. Zum Glück habe ich mir kurz vorher in einer Bushaltestelle meine Beinlinge übergezogen. So konnten wir gleich warten bis das schlimmste vorbei ist.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir endlich Opatów. Wir sind schon ziemlich fertig vom Strampeln gegen den Wind. Eigentlich wollten wir uns den Ort etwas näher ansehen, doch es fing wieder an mit Regnen und es war kalt. Da ist uns die Lust vergangen. Eher brauchen wir einen Kaffee und Schokoladenkekse!
Einen geeigneten Platz finden wir gut 5km weiter in der nächsten Bushaltestelle an der Bundesstraße. Dort war es absolut windgeschützt. Zum aufwärmen tauchte sogar noch die Sonne auf.
Gestärkt und mit neuem Mut machen wir uns auf, die letzten 30km bis Annopol abzuspulen. Der Mut hielt leider nur nicht allzu lange an. Wir mussten uns ganz schön gegen den Wind stemmen um vorwärts zu kommen. Die Oberschenkel brennen und der Popo tut auch weh. Dazu ist die Streckenführung für unsere Mentalität nicht gerade förderlich. Einige Kilometer weit können wir den Strassenverlauf erblicken und die Wellenberge sehen, die dieser dabei schlägt. Was machen wir hier eigentlich???
Endlich kommen wir an der Weichsel bei Annopol an und wollen nur noch aufhören zu radeln. Für die Art der Unterkunft entscheidet heute die Münze. Diese entscheidet sich für Zelten. Natürlich fängt es da an mit gewittern und die Wolken werden immer schwärzer. Nachdem wir uns durch den halben Ort gefragt haben wo wir zelten dürfen (mit Sprachbarierren leider nicht so einfach), finden wir einen Platz. Schnell wird das Zelt aufgebaut und alle Taschen darin verstaut. Wie wir mit allem fertig waren fängt es an zu regnen… War ja klar wenn wir zelten wollen…
Was mir in Polen überhaupt nicht gefällt sind die vielen Hunde die uns aggressiv hinterher kläffen. Einige von denen sprinten uns hinterher und fast bis ins Rad. Das macht mich richtig wütend. Ich habe keine Lust darauf, dass mir so’ne Töle in den Reifen oder in die Wade beißt. ? Ich sollte hemmungslos mein Pfeffergel benutzen! Oliver hat noch viel härtere Gedanken! Komischerweise werden sie nicht von Autos überrollt wenn sie aus dem Grundstück geschossen kommen. Bitte liebe Polen, macht doch einfach das Tor zu!