Plumlov – Podkopná Lhota 94km, @16,3km/h, 5:47h, Gesamt 880km
Was für ein Tag!! Die erste Aufregung kam noch vor dem Frühstück. Über Nacht wurde auf dem Zeltplatz in dem Kiosk eingebrochen. Für uns hieß es die Pässe vorlegen, damit die Polizei unsere Daten hat.
Ansonsten schickte sich der Tag an sehr schön zu werden. Es war sonnig und leicht bewölkt. Und der Wind kam zu unserer großen Freude von hinten. ? Wir fuhren durch hügeliges Gelände mit weiten Feldern. Im Blick am Horizont konnten wir schon die ersten Ausläufer der Karpaten sehen.
Da wir meistens abseits der großen Strassen fahren, begegnet uns auch so einiges in der Natur. Leider sind die meisten Geschöpfe fotoscheu. Ein Hase querte vor uns die Strasse und verschwand im Feld. Wenig später flatterte ein aufgeschrecktes Fasanweibchen beinahe in mein Fahrrad. Ich habe mich genauso erschrocken wie das Huhn. An nächster Stelle entwischte unserer Kamera nur knapp ein ganz nahes wunderschönes Fasanmännchen. Es tauchten noch einige mehr auf, aber für die Kamera etwas weiter weg.
Für unser Picknick haben wir versucht ein schönes windgeschütztes Plätzchen zu finden. War gar nicht so einfach. Der Wind pfiff stark und kalt um die Ecke. Zum Essen haben wir uns vor die warme Hauswand in die Sonne gestellt. Da fühlte es sich schon sommerlicher an.
Am frühen Abend als die Sonne unterging, kroch langam wieder die Kälte in uns. Wir machten uns auf die Suche nach einem Quartier für die Nacht. Aber es war wie verhext. Am Strassenrand tauchten keine Schilder mit Hinweisen für Pensionen auf und unser Navi fand auch nichts in der Nähe. Der einzige Campingplatz weit und breit war geschlossen. So mussten wir eine ganze Weile fahren, laut Navi in den nächsten Ort. In den Bergen zieht sich das schnell mal… Es wurde immer kälter und uns auch. Die erste Pension die wir fanden, hatte keinen Platz frei. Die Chefin der zweiten wollte uns nicht aufnehmen. Inzwischen war die Sonne weg, es wurde dunkel und die Temperatur lag nur knapp über null Grad. Ich war dabei die Nerven zu verlieren und Oliver wurde auch immer ratloser. Wir wollten noch einen Versuch zu einem Hotel unternehmen. Da hätten wir durch den Wald gemusst. Doch die Strasse endete im Nichts. Da hier auf allen Höfen Hunde leben, kläfften diese wie verrückt als wir verloren vor den Häusern standen. Ein freilaufender Wadenbeisser verteidigte aufgeregt sein Revier. Das wiederum rief die Anwohner auf den Plan. Zu unserem Glück wurde uns schnell weiter geholfen. Der Sohn sprach gut Englisch und verständigte sich mit uns und der Familie. Die Großeltern brachten uns derweile Tee und Brot. So konnten wir uns in der Stube etwas aufwärmen. In der Zwischenzeit wurde für uns ein Schlafplatz gesucht und gefunden. Vater und Sohn wuchteten unsere Räder ins Auto und brachten uns zu einer Pension. Die gute Frau ist extra für uns her gekommen. Wir hatten das ganze Haus für uns alleine. Wir waren so unendlich dankbar und erleichtert über die Hilfe! Um 22Uhr hatten wir schließlich ein warmes Zimmer und ein Bett.